Felix Neureuther: "Einfacher und leichter geht's nicht"

Skistar Felix Neureuther plädiert für eine Bewerbung – und will dabei die Menschen emotional packen: „Denkt an die Jugend!”
Thomas Becker |
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AZ: Herr Neureuther, was sagen Sie Münchnern, Garmischern, Ruhpoldingern und Berchtesgadenern vor der Abstimmung am Sonntag?

FELIX NEUREUTHER: Denkt an die Jugend, denn die ist unsere Zukunft! Mit Olympischen Spielen wird etwas Nachhaltiges entstehen, wovon auch die ganz Kleinen profitieren werden. Denen sollte man nicht den Weg verbauen – und deswegen sollten alle für Olympia stimmen!

Was ist denn an Olympia eigentlich so besonders?
Dort kommen Sportler aus der ganzen Welt zusammen – und alle haben die gleiche Leidenschaft: sich den olympischen Traum zu erfüllen. Das ist schon etwas sehr Spezielles. Zum Beispiel die Stimmung im olympischen Dorf: Das ist ein ganz besonderes Flair. Es hat schon eine lange Tradition, und ich finde es schön, dass manche Traditionen geblieben sind. Manche Dinge gefallen mir zwar nicht so gut, aber als Sportler ist es das Größte, bei Olympia überhaupt mal dabei zu sein. Und wenn man etwas gewinnt, ist das einfach unbeschreiblich.

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Was spricht aus Ihrer Sicht noch für die Spiele 2022?
Es wäre nicht nur für Garmisch, München, Ruhpolding und Berchtesgaden unglaublich, sondern für ganz Deutschland extrem wichtig, wieder mal ein Großereignis zu haben, so dass die ganze Welt auf uns schaut und wir uns gut präsentieren können. Das ist absolut unbezahlbar. Das Schöne ist ja, dass bei uns nicht wie in Sotschi so viel gebaut werden muss – bei uns ist ja schon alles vorhanden. Einfacher und leichter geht’s eigentlich gar nicht. Von daher wäre es nur logisch – und absoluter Wahnsinn, wenn die Leute am nächsten Sonntag nicht für Olympia stimmen würden. Ich glaube, dass es nicht so viele gab, denen die Fußball-WM 2006 nicht gefallen hat – bei Olympia wäre das sicher genauso. Und Deutschland würde wieder ein Stück zusammenwachsen.

2022 sind Sie 37, Didier Cuche hat erst mit 38 aufgehört...
Aber der ist Abfahrer. Der tut sich leichter, braucht nicht so schnelle Beine wie wir Techniker. Nein, realistisch betrachtet stehen die Chancen, dass ich da noch dabei bin, bei vielleicht einem Prozent. Aber es wäre für mich ein extremer Genuss, wenn die Spiele in meiner Heimatstadt stattfinden würden. Was allein in Garmisch alles bewegt werden würde! Das wäre aber auch für ganz Deutschland extrem wegweisend – und das darf man nicht verschlafen. Die anderen schlafen nämlich auch nicht. Deswegen müssen die Spiele zu uns nach Hause!

Dass die Bewerbung für 2018 scheitern würde, war absehbar, oder?
Das war nicht in Ordnung, was da gemacht wurde. Ich habe die Bürger da zum Teil wirklich verstanden. Das Konzept war nicht stimmig. Es ist nie gut, großkopfert in der Gegend rumzulaufen. Man sollte gerade in der heutigen Zeit bodenständiger denken. Das ist mir zu Hause Gottseidank vorgelebt worden. Und man muss mit einer solchen Bewerbung die Leute emotional packen, und das war damals nicht so. Aber mit dem überarbeiteten Konzept sieht das nun sehr gut aus.

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