Feinstaub-Feuerwerk
MÜNCHEN - An genau 58 Tagen wurde der zulässige Feinstaub-Grenzwert von 50 Mikrogramm heuer in München überschritten. Und auch die erste Überschreitung 2009 steht trotz der Einführung der Umweltzone bereits fest: Für die Silvesternacht erwarten die Meteorologen die höchsten Feinstaubwerte des Jahres. Grund: Durch Raketen und Böller wird die Belastung massiv ansteigen.
Bereits vor einem Jahr haben die Meteorologen des Wetterservice Donnerwetter.de die Feinstaubbelastungen während der Silvesternacht gemessen. Ihre Ergebnisse waren alarmierend: „Normalerweise liegen die Feinstaubkonzentrationen der Außenluft bei etwa 22 Mikrogramm. „Kurz nach Mitternacht haben wir Werte über 140.000 Mikrogramm gemessen – das 6300-fache!“, so Meteorologe Karsten Brandt.
Noch nie hatte Brandt so hohe Werte verzeichnet: „Diese Konzentrationen schlagen alle bisherigen Rekordwerte um ein Vielfaches.“ Selbst in einer verrauchten Eckkneipe hatte er zuletzt lediglich eine Belastung von 4000 Mikrogramm ermittelt.
Neben Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird Feinstaub vor allem für Atemwegsbeschwerden und asthmatische Anfälle verantwortlich gemacht. Die Meteorologen überlegen deshalb, jetzt rechtliche Schritte einzuleiten.
Gibt’s vielleicht ein Knallverbot innerhalb der Umweltzone? „Das würde wohl etwas zu weit führen“, sagt Dieter Janecek, der 2007 das Recht auf saubere Luft vor dem Bundesverfassungsgericht erstritten hatte. „Dass Feuerwerk schädlich ist, sollte aber allen klar sein.“
D. Aschoff