FDP will alte Münchner Trambahnen erhalten

München - Vor etwa 100 Jahren saßen sich die Passagiere in den Münchner Trambahnen an Tischchen gegenüber, in einzelnen Abteilen wie im Zug. Und diese Tische baut Reinhold Kocaurek gerade wieder ein.
Mit dem Verein der Freunde des Münchner Trambahnmuseums restauriert Kocaurek historische Wagen in einer Gleisbauhalle. Doch nun fürchtet er, dass dieses Stück Geschichte verschrottet wird.
Denn das Areal an der Ständlerstraße, auf dem die historischen Bahnen untergebracht sind, wird umgebaut. Und die Münchner Verkehrsbetriebe (MVG) können nicht alle Trambahnen, an denen Kocaurek und seine Freunde arbeiten, erhalten. Denn der Platz ist eng.
Was passiert mit den alten Trambahnen?
Um zu besprechen, wie es mit den Trambahnen weitergehen könnte, versuche er schon seit langem mit der MVG Kontakt aufzunehmen, erzählt Kocaurek. Eine Antwort habe er allerdings nicht erhalten.
Doch nun bekommt er Unterstützung von der FDP: Diese stellt den Antrag, die Trambahnen in der Gleishalle zu erhalten und sie während der Bauarbeiten in einem Ausweichquartier unterzustellen.
Die MVG kann diese Forderung nicht nachvollziehen. Von 25 Fahrzeugen in der Gleisbauhalle sollen zehn bleiben, so schildert es Pressesprecher Johannes Boos. Die Übrigen seien sie denen, die bereits im Museum stehen, so ähnlich, dass die MVG "an Grenzen stoßen würde", sie auch auszustellen. Sie könnten höchstens als Ersatzteillager genutzt werden. Der Rest werde aber wohl verschrottet, sagt Boos.