FDP-Minister will "Mein Kampf" drucken lassen

MÜNCHEN - Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" ist verboten: Es darf weder verkauft noch gedruckt werden - doch ab 2015 gilt das Urheberrecht nicht mehr. Deshalb plädiert Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch für einen Neudruck - aber kritisch.
Was tun mit dem größten Hetz-Buch der Geschichte? Das Urheberrecht für das Buch läuft 2015 ab, warnt Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) - und damit auch die Sperrfrist, die das Drucken und Verkaufen des Hitler-Werks verbietet. Heubisch aber hat einen Plan: Er setzt sich für eine kommentierte Version von „Mein Kampf“ ein.
Heubisch sagte am Freitag anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Instituts für Zeitgeschichte in München: „Es besteht die Gefahr, dass Scharlatane und Neonazis sich dieses Schandwerks bemächtigen.Deshalb bin ich der Meinung, wir brauchen eine wissenschaftlich fundierte, hervorragend ausgearbeitete kritische Edition.“ So könne kraftvoll für eine politische Bildung nach freiheitlich-demokratischen Grundwerten eingetreten werden. Eine kritische und wissenschaftlich kommentierte Version könne hier einen Beitrag zum Schutz vor nationalsozialistischer Ideologie leisten.
Bisher war es nicht erlaubt, das Buch im Handel zu verkaufen, oder es von einem Verlag drucken zu lassen. Mit dem Ende es Urheberrechts 2015 ist dieses Verbot allerdings nicht mehr gültig.
az, ddp