FDP fliegt aus dem Bayerischen Landtag: "Trauriger Tag für den Liberalismus"

München - Lange hatte es sich abgezeichnet und am Sonntag wurde es dann zur Realität – die FDP ist raus aus dem Landtag. Mit Spitzenkandidat Martin Hagen konnte man nur drei Prozent der Stimmen erreichen. Entsprechend wenig euphorisch waren auch die Anwesenden auf der FDP-Wahlparty im Restaurant Ella am Königsplatz – die AZ war vor Ort.
Von Party kann nicht die Rede sein. Immer wieder hört man schon vor Bekanntgabe der ersten Prognose: "Schlecht schaut's aus." Als Martin Hagen kurz vor 18 Uhr eintrifft, ist noch das typische Grinsen auf dem Gesicht des Liberalen zu sehen.
"Schlecht schaut's aus": FDP fliegt aus dem Landtag:
Das vergeht ihm allerdings schnell, als die ersten Zahlen über die Bildschirme im Saal verkündet werden – drei Prozent für die FDP. Ein Raunen geht durch den gut gefüllten Raum im Lenbachhaus. Dennoch scheint es so, als sei man bereits auf das Ergebnis vorbereitet gewesen.
Es war eine schleichende Entwicklung. Seit Monaten schaffte es die FDP in Umfragen schon nicht mehr über die Fünf-Prozent- Hürde. Nachdem den Liberalen bei der letzten Landtagswahl 2018 mit 5,1 Prozent noch der Einzug in den Landtag gelang, ist heuer der geplante Wiedereinzug gescheitert.
Fazit von FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen: "Ein trauriger Tag"
"Heute ist kein Tag, an dem wir feiern – heute ist ein trauriger Tag für unsere Partei und ein trauriger Tag für den Liberalismus", lautet dementsprechend das Fazit von Hagen. Es ist eine Niederlage die weh tut: "Ich habe alles gegeben, bis an die physischen Grenzen und darüber hinaus", sagt er während er zu seiner Ehefrau Anisha blickt, die in Reihe eins zu ihm hinaufschaut.
"Als Spitzenkandidat übernehme ich für das Wahlergebnis die volle Verantwortung." Die Grundstimmung sei stark von der Bundespolitik bestimmt worden, so Hagen. "Endgültig das Genick gebrochen" habe der bayerischen FDP dann eine der letzten Umfragen vor der Wahl. Diese habe die Partei deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde gesehen. Man werde zunächst die Ursachen dieser Niederlage umfassend analysieren müssen, sagt er. Ob Hagen auch persönliche Konsequenzen zieht, bleibt offen.
Zum Abschluss gab es dann ein Zitat frei nach dem Monaco Franze: "Aus is und gar is, und schad is, dass's wahr is", bevor sich Hagen unter dem Applaus von seinen Anhängern verabschiedet.