Fast ertrunken: Malteser retten Rentner

Otto Dietl rettet einen 82-Jährigen. Rentner aus Gräfelfing wäre in eigener Badewanne beinahe ertrunken. Georg G. muss stundenlang in der Wanne gelegen sein.
von  rah
Otto Dietl (56) fährt seit über sieben Jahren Essen für hilfsbedürftige Rentner im Auftrag des Malteser-Dienstes aus.
Otto Dietl (56) fährt seit über sieben Jahren Essen für hilfsbedürftige Rentner im Auftrag des Malteser-Dienstes aus. © ho

Otto Dietl rettet einen 82-Jährigen. Rentner aus Gräfelfing wäre in eigener Badewanne  beinahe ertrunken. Georg G. muss stundenlang in der Wanne gelegen sein.

München  - Georg G. hat einen schlimmer Rücken. Der Witwer leidet seit Jahren unter starken Schmerzen. Otto Dietl (56) bringt ihm jeden Tag das Essen – seit mehr als sieben Jahren.

Am Samstag in der Früh stand der Helfer von den Maltesern wieder vor seiner Tür. Er hatte Fleisch, Nudeln, einen Salat und eine Nachspeise dabei. Dietl läutete, doch niemand machte auf. „Ich weiß, dass Herr G. immer ein bisschen länger braucht“, sagt er, „doch als es nach zehn Minuten immer noch still in der Wohnung war, machte ich mir Sorgen.“

Wie lange Georg G. (82) in der Badewanne gelegen hat, weiß er nicht mehr. Es müssen Stunden gewesen sein. Wäre Dietl nicht vorbeigekommen, wäre der Rentner aus Gräfelfing im eigenen Badewasser ertrunken.

Der 56-Jährige klingelte bei einer Nachbarin. Doch die schlug ihm einfach die Tür vor der Nase zu. „Niemals würde ich das Essen einfach vor die Tür stellen und weiterfahren“, sagt Dietl, „schließlich geht es um hilfsbedürftige Menschen und nicht darum, irgendwo ein Paket abzuliefern.“ Er klingelte erneut. Dabei fiel ihm auf, dass im Badezimmer der Erdgeschosswohnung Licht brannte.

Der Malteser verständigte seine Zentrale und diese den Notdienst. Wenig später öffneten Feuerwehrmänner die Wohnungstür. Im Badezimmer fanden sie Georg G. Er lag bäuchlings in der vollen Badewanne und klammerte sich mit letzter Kraft am Rand des angrenzenden Waschbeckens fest.
Wie lange Georg G. in der Badewanne kauerte, kann er selbst nicht mehr sagen. „Das war Rettung in allerletzter Sekunde“, betonte ein Sprecher der Feuerwehr.

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