Fast alle streiken mit: Hohe Beteiligung in München beim ÖPNV-Streik

Laut Verdi beteiligen sich mehr als 90 Prozent der Beschäftigten am ÖPNV-Streik. Am Freitag sind sie gemeinsam mit Klimaaktivisten auf die Straße gegangen.
Anna-Maria Salmen |
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Beschäftigte der MVG versammeln sich am Odeonsplatz, um für mehr Lohn zu demonstrieren. Unterstützt werden sie von Klimaaktivisten von Fridays for Future.
Beschäftigte der MVG versammeln sich am Odeonsplatz, um für mehr Lohn zu demonstrieren. Unterstützt werden sie von Klimaaktivisten von Fridays for Future. © Sigi Müller

München - Um kurz vor zwölf Uhr hat sich der Odeonsplatz gefüllt. Auf Schildern sind bekannte Slogans aus den Klimaprotesten zu lesen wie "There ist no Planet B". An diesem Freitagmittag mischen sich aber auch andere Plakate darunter: "SWM-Vorstand raus", heißt es etwa auf einem großen Transparent. Rote Flaggen der Gewerkschaft Verdi, die in den vergangenen Tagen die Mitarbeiter der MVG zum Streik aufgerufen hatte, wehen neben grünen Fahnen der Klimabewegung Fridays for Future.

Klimaschützer unterstützen den ÖPNV-Streik in München

Im ersten Moment wirkt es paradox: Klimaschützer, die eigentlich wollen, dass die Menschen auf Bus und Bahn umsteigen, unterstützen den Streik der MVG, der viele Münchner zum Ausweichen auf das Auto brachte. Laut Polizeisprecher Sven Müller waren in den vergangenen Tagen mehr Pkw auf den Straßen unterwegs.

Doch wie Franz Schütz, Gewerkschaftssekretär bei Verdi, erläutert, ist die Kooperation durchaus sinnvoll: Ziel des Streiks sei schließlich auch, den ÖPNV langfristig zu stärken. "Wir haben ähnliche Positionen wie Fridays for Future: Es geht um den Klimaschutz und die Verkehrswende. Und das geht nur mit genug Personal und Geld."

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Klarer Erfolg für Verdi: Über 90 Prozent Streik-Beteiligung

Schütz spricht von einer "riesigen Bereitschaft": Mehr als 90 Prozent der Beschäftigten hätten sich am Streik beteiligt. Der Gewerkschaftssekretär wertet die Aktion als klaren Erfolg. "Alle haben gespürt, wie wichtig es ist, dass der ÖPNV funktioniert."

Wenn am Samstagmorgen Busse und Bahnen wieder ihren normalen Betrieb aufnehmen, können sich die Münchner schon auf die nächsten Einschränkungen einstellen: Für den kommenden Mittwoch, 8. März, hat Verdi am Freitagvormittag einen Streik in den Kitas angekündigt. Verschiedene Einrichtungen bleiben voraussichtlich geschlossen.

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6 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 04.03.2023 16:42 Uhr / Bewertung:

    Es ist schon erstaunlich, dass die FFFler jetzt gemeinsache Sache mit Verdi machen.
    Hier wird, in meinen Augen, eine tarifliche Auseinandersetzung von den FFFlern politisiert.

    Unabhängig davon, dass der ÖPNV bestreikt wurde, frag ich mich, ob die alle mit dem Auto dort hin kamen.
    Und....würden die FFFler auch bei einem Streik von Verdi mitmachen, wenn die Autobauer mehr Gehalt fordern? Oder bei der Chemie-Industrie? Oder IG-Metall? Ich glaube kaum.

    Es ist nur ein taktisch schlauer Zug der FFFler, sich an die ÖPNV-Streikenden "anzuhängen". Um damit ihre Forderungen öffentlichkeitswirksam zu präsentieren.

  • AK1 am 05.03.2023 08:32 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Ja, wie soll man nur dahinkommen...? Die paar Meter Fußweg vom Marienplatz sind wirklich kaum zu schaffen.
    Um die Zeit war die Stammstreckensperrung beendet, da war die Anreise mit der S-Bahn ziemlich unproblematisch.

  • Der wahre tscharlie am 05.03.2023 15:38 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von AK1

    Der Entscheidende Punkt ist, dass hier im meinen Augen gewerkschaftliche Interessen mit politischen Interessen vermischt werden.

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