Fast 20 Jahre Bauarbeiten: Münchner Residenz für 75 Millionen Euro saniert

München - Die Münchner Residenz ist wahrscheinlich eine der beliebtesten Münchner Sehenswürdigkeiten. Jetzt sind die Sanierungsarbeiten, die bereits 2006 begonnen hatten, endlich abgeschlossen – das hat die Stadt rund 75 Millionen Euro gekostet.
Wie das bayerische Finanzministerium am Donnerstag in einer Pressemitteilung erklärte, sei jetzt auch die letzte Phase der Renovierung abgeschlossen. Insgesamt waren die Arbeiten an der Residenz in vier Bauabschnitte unterteilt. Allein die Baumaßnahmen ab 2018 hätten die Stadt dabei noch einmal knapp 35 Millionen Euro gekostet.
Der bayerische Finanzminister sieht die Bauarbeiten an der Münchner Residenz als Investition
Heimat- und Finanzminister Albert Füracker freut sich dennoch über den Abschluss der Bauarbeiten: "Ein echtes Mammutprojekt ist abgeschlossen: Die Münchner Residenz im Herzen der Stadt wurde umfangreich saniert.
Der Freistaat Bayern hat in die Sanierung und den Ausbau der Residenz München in den letzten Jahren rund 75 Millionen Euro investiert. Als ehemaliger Königssitz bietet die Münchner Residenz spannende Einblicke in die Lebensweise der bayerischen Herrscher".

Münchner Residenz soll fit für die Zukunft gemacht werden
Durch die Renovierung wurde in eine zukunftsfähige technische Infrastruktur sowie zeitgemäße Veranstaltungs- und Gasträume in der Residenz investiert. Ein besonderer Schwerpunkt dieser Bauphase sei die Ertüchtigung der Pfälzer Weinprobierstube gewesen.
Die bis 1970 im Stil einer höfischen Dürnitz ausgebaute einstige Residenzwache genügte nach bald fünf Jahrzehnten intensivster Nutzung nicht mehr modernen Ansprüchen. Neben Verbesserungen bei der Barrierefreiheit wurde auch für eine zeitgemäße Kücheneinrichtung nebst begleitender Lager-, Personal- und Infrastruktur gesorgt, heißt es vonseiten des Ministeriums.
Die Geschichte der Münchner Residenz
Die Münchner Residenz entwickelte sich seit dem Ende des 14. Jahrhunderts zum politischen und kulturellen Mittelpunkt Bayerns. Als größte urbane Schlossanlage Deutschlands gehört sie heute zu den bedeutendsten Kulturstätten Bayerns und wird von der Bayerischen Schlösserverwaltung verwaltet.
Sie spielt als repräsentativer und gesellschaftlicher Mittelpunkt im Herzen der Landeshauptstadt eine herausragende Rolle. Die Residenz beherbergt eines der größten Raumkunstmuseen in Europa mit über 100.000 Kunstwerken.
Das Residenzmuseum in München: Einer der reichsten Bestände europäischer Bronzekunst
Das heutige Residenzmuseum zeigt mehr als 150 Schauräume. Eine Audioführung wird in fünf Sprachen angeboten. Neben dem Antiquarium, der Alten Hofkapelle und den zahlreichen Prunksälen, den sogenannten Kaiserzimmern, den Reichen Zimmern und den repräsentativen Wohnräumen Ludwigs I., sind besonders die Porzellankammern, die neben Exponaten aus ganz Europa auch eine bedeutende Sammlung aus Ostasien umfassen, und das Miniaturenkabinett mit 129 Miniaturgemälden hervorzuheben.
Auch die Reliquienkammer und die Silberkammern können in dem Museum bestaunt werden. Mit den im Festsaalbau seit dem Auszug der Ägyptischen Staatssammlung ausgestellten Bronzeplastiken aus dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert, zu denen auch die Originale der vier Löwen aus dem Eingangsbereich zählen, präsentiert das Residenzmuseum einen der reichsten Bestände europäischer Bronzekunst aus der Zeit des Manierismus und Frühbarock.