Fassaden-Spezialität: Historische Bilder von Münchner Häusern

München - Was ist das typisch Münchnerische, jenseits von Brauchtum, Bier und Bergen? Diese Frage stellt Autor Dominik Thoma gleich im Vorwort seines Buchs zu Münchner Strukturputzen. Und er beantwortet sie gleich selbst.
Dominik Thoma: München ist ein "Hauptzentrum der Putzarchitektur"
Es seien die "stadtbildprägenden Putzfassaden". Das klingt zunächst vielleicht etwas speziell, doch kein anderes Baumaterial sei in München so viel verwendet worden, und zwar bis heute - "und das schon über mehrere Epochen hinweg".
Thoma hat dem Thema nun ein ganzes Buch gewidmet, gar nicht nur verkopft beschrieben, sondern vor allem auch in vielen tollen Fotos sind Münchner Fassaden zu bestaunen. Um die vorletzte Jahrhundertwende, schreibt Thoma, sei die Stadt zu einem "Hauptzentrum der Putzarchitektur" geworden.
Thoma hofft, dass die Tradition wieder vermehrt aufgenommen wird - und sieht schon eine kleine Trendwende dahin. Weg vom Glatten, hin zur Struktur, das sei in den vergangenen Jahren wieder wahrzunehmen. "Strukturputze unterscheiden sich von derzeit gängigen Putzen vor allem durch ihre handwerkliche Qualität", schwärmt er. "Sie wirken lebhaft und sind in der Regel nie perfekt gleichmäßig ausgeführt." Handarbeit halt.
Zu bewundern sind sie übrigens keineswegs nur in Schwabing, sondern in allen Altbauvierteln Münchens. Wer dieses Buch gelesen und bestaunt hat, geht mit anderen Augen durch die Stadt - und wird überall und immer wieder fündig werden. Beim Anblick der alten Münchner Fassadenspezialität, dem Strukturputz.
Dominik Thoma: Münchner Strukturputze, 200 Seiten, 38 Euro, ist soeben im Franz Schiermeier Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.