Fans lassen Trauerschleife für Michael Jackson segnen

In der Paulskirche lassen Fans des King of Pop eine 16-Meter-Trauerschleife segnen. Nun soll das Stück Jackos Mausoleum in Los Angeles schmücken.
von  Abendzeitung
Abschied von Jacko: Auch ganz junge Fans waren dabei.
Abschied von Jacko: Auch ganz junge Fans waren dabei. © Daniel von Loeper

MÜNCHEN - In der Paulskirche lassen Fans des King of Pop eine 16-Meter-Trauerschleife segnen. Nun soll das Stück Jackos Mausoleum in Los Angeles schmücken.

Angela Barth muss tief durchatmen. Erst blickt sie auf die mächtige Trauerschleife vor ihr, dann auf den Zettel in ihrem Glitzerhandschuh. „Michael“, spricht sie andächtig, „du fehlst uns so sehr.“ Doch auch Trost hat die Regensburgerin für die anwesenden Jacko-Jünger parat: „So lange es Moonwalker gibt, lebst du in uns weiter.“

Gut zwei dutzend Michael Jackson-Fans und mindestens so viele Reporter und Fotografen trafen am Donnerstag in der Kirche an der Theresienwiese zusammen. Pfarrer Rainer Hepler leitete die Andacht, las einen Psalm und schmunzelte später: „Klar, zur täglichen Arbeit gehören solche Veranstaltungen eher nicht.“ Auch die zentrale Requisite der Trauerfeier war ungewöhnlich: Eine 16 Meter lange Trauerschleife, bedruckt mit den Namen von 956 Fans aus 52 Ländern.

Die ehemaligen Münchner Inga Azmak-Golz und deren Mann Hakan hatten die Idee, nach dem Tod des King of Pop am 25. Juni mit einem Trauerband Abschied zu nehmen. Im Internet fanden sie schnell Gleichgesinnte. „Thailand, Indien, Australien, Europa – aus über 70 Ländern haben sich Menschen bei uns gemeldet, Millionäre genauso wie ganz arme Menschen“, schwärmt Herr Azmak, der mittlerweile im schottischen Aberdeen lebt. Für drei Euro konnten sich Fans auf der Schleife verewigen, ein Euro ging an die Unicef.

Aus alter Verbundenheit zur ehemaligen Heimatstadt ließen die Exil-Münchner das Band bei „Kranzschleifen Bischof“ in der Sendlinger Straße drucken um es dann in der Paulskirche segnen zu lassen. „Es ist einzigartig“, staunt Azmak über das Werk. Ins Guinnessbuch der Rekorde wollte er das Trauer-Textil eintragen lassen, doch die Anmeldegebühr von 400 Pfund war ihm dann doch zu teuer.

Nun soll die Schleife der Jackson-Familie überreicht werden und dann Jackos Mausoleum im Forest Lawn Friedhof in Los Angeles schmücken. „Wenn ich Urlaub bekomme, kann ich mithelfen das Band zu überbringen“, hofft Angela Barth. Den Segen der Kirche hat sie jedenfalls.

Reinhard Keck

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