Falscher "Polizeirat" wegen Zechprellerei verurteilt

Das Amtsgericht München hat einen 51-Jährigen zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt Der Laiendarsteller wollte sich mit seiner Rolle als "Polizeirat" um eine Wirtshaus-Rechnung drücken.
München – Bereits im Januar 2013 hatte der Münchner in einem Wirtshaus im Stadtzentrum gespeist und sich anschließend geweigert, die Rechnung zu begleichen. Seine Begründung: Das Mahl sei "sauschlecht" gewesen und verdiene keine Bezahlung.
Als der Kellner daraufhin die Polizei holen wollte, bekam er von dem Mann zu hören, dass das sowieso aussichtlos sei: Er selbst sei Polizeirat und damit der Vorgesetze aller Polizisten, die dem Kellner zu Hilfe kommen könnten. Um diese Aussage zu untermauern, zeigte der dem Kellner schließlich noch mehrere Fotos von sich in Polizeiuniform.
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Die Bedienung ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern und zeigte den Münchner an. Dass es erst jetzt zum Prozess kam, hat einen simplen Grund: Als der Angeklagte seine Vorladung erhielt, stand er wegen anderer Delikte noch unter Bewährung. Aus Angst, dass diese widerrufen werden könnte, tauchte er erst mal für zwei Jahre unter.
Nachdem er sich schließlich doch noch stellte, erklärte er der zuständigen Richterin, er sei Laiendarsteller und habe bereits bei "K11 – Kommissare im Einsatz" und den "Rosenheim Cops" als Kleindarsteller mitgewirkt. Zudem legte er ein volles Geständnis ab und zahlte die Wirtshaus-Rechnung nachträglich.
So kam er am Ende mit einem blauen Auge davon: Wegen Missbrauchs von Titeln wurde er zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 15 Euro, also zur Zahlung von 1350 Euro, verurteilt. Eine Haftstrafe blieb ihm erspart.