Falscher Impfnachweis bei Einreise: Polizei schickt Kuwaiter zurück in die Heimat

München – Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Dieses alte Sprichwort gilt auch für einen 31-Jährigen aus Kuwait und seine drei Jahre ältere Schwester. Allerdings werden die beiden Geschwister nicht von Sightseeing und Shopping in München erzählen können, sondern von der Gründlichkeit deutscher Polizeibeamter.
Wie die Bundespolizei am Freitag berichtete, wurden am Donnerstagnachmittag die Passagiere eines Fluges aus Kuwait kontrolliert. Neben der grenzpolizeilichen Untersuchung wurde auch bezüglich der Corona-Maßnahmen überprüft.
Kuwaiter zeigt falschen Impfnachweis der Schwester vor
Dabei fiel den Beamten eine 34-jährige Passagierin aus Kuwait auf, die bei der Kontrolle nicht den nötigen vollständigen Impfschutz nachweisen konnte. Daraufhin wurde die Frau zur Wache gebracht. Ihr 31-jähriger Bruder, selbst vollständig geimpft, begleitete seine Schwester dorthin.
Auf der Wache zeigte der junge Mann den Polizisten auf seinem Smartphone eine Datei, welche angeblich vom heimischen Gesundheitsamt stammen und nachweisen sollte, dass die 34-Jährige zweifach mit dem Vakzin von AstraZeneca geimpft wurde.
Allerdings schien die Frau keine all zu gute Meinung von dem schwedisch-britischen Impfstoff zu haben und leugnete gegenüber den Beamten, damit je geimpft worden zu sein. Sie gab zu, den Impfstoff von BionTech erhalten zu haben, jedoch bisher nur einmal.
Die Technik der Bundespolizei bestätigte die Aussage der 34-jährigen Kuwaiterin, da der QR-Code des angeblichen Impfnachweises nicht ausgelesen werden konnte.
Dies hatte zur Folge, dass der 31-Jährige nun eine Anzeige wegen des Verdachts des Gebrauchs unrichtiger Gesundheitszeugnisse am Hals hat. Bei der Beschuldigtenvernehmung beharrte der junge Mann zunächst noch auf die Richtigkeit des Impfzertifikats, im weiteren Verlauf knickte er dann allerdings ein.
Erst windet er sich, dann gibt er alles zu
Er gab zu Protokoll, dass er sich den unechten Impfnachweis von einem Freund ausstellen ließ, welcher beim kuwaitischen Gesundheitsministerium arbeitet.
Anfangs behauptete er noch, dass er durcheinander gewesen sei und unabsichtlich das falsche Zertifikat vorzeigte, aber auch von dieser Aussage nahm er wenig später Abstand und gab zu, in voller Absicht gehandelt zu haben.
Nach Klärung sämtlicher Tatsachen wurden die beiden Geschwister von der Bundespolizei umgehend in ihre kuwaitische Heimat zurückgeschickt – im Gepäck eine Strafanzeige und eine 1.500-Euro-Geldstrafe.