Falschen Schuldner gefilmt: Pro Sieben soll zahlen

Plötzlich stand die Gerichtsvollzieherin vor der Tür - begleitet von einem Kamerateam. Doch der Mann, der vor ihnen stand, war nicht der gesuchte Schuldner. Gezeigt wurde die Sendung dennoch - Klage auf Schmerzensgeld.
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MÜNCHEN - Plötzlich stand die Gerichtsvollzieherin vor der Tür - begleitet von einem Kamerateam. Doch der Mann, der vor ihnen stand, war nicht der gesuchte Schuldner. Gezeigt wurde die Sendung dennoch - Klage auf Schmerzensgeld.

Den falschen Mann hat ein Kamerateam von Pro Sieben für die Reihe „Galileo“ gefilmt. Im April 2007 begleitete die TV-Crew eine Münchner Gerichtsvollzieherin. Die ließ von Amts wegen eine Wohnungstür aufbrechen und stand plötzlich mit zwei Polizisten in der Wohnung. Doch der Mann, der da verschlafen und in Unterhosen gefilmt wurde, war nicht der mit Haftbefehl gesuchte Schuldner einer Handy-Rechnung über 1500 Euro, sondern ein Bekannter, der auf der Couch geschlafen hatte.

Das Fernsehteam filmte dennoch. Mit dem Einverständnis des Gefilmten, wie vor Gericht ausgesagt wurde. Doch der Slowake erklärte, dass er überhaupt nicht verstanden hätte, was die Leute damals von ihm wollten. Nun verlangt er 5000 Euro Schmerzensgeld von Pro Sieben. Ein Urteil soll am 6. August gesprochen werden.

Design geklaut

Um ein geklautes Kleider-Design ging es in einem weiteren spektakulären Zivilverfahren. Hermés verkauft seit 1957 mit großem Erfolg das Design „Brides de Gala“. Die italienische Nobelmarke Ferré war nun mit einem sehr ähnlichen Muster in Frankreich, Italien und Deutschland auf den Markt gekommen. „Ein Versehen“, wie Ferré-Anwalt Erhard Keller erklärte. Das Verfügungsverfahren war gestern schnell erledigt, da die Italiener den Artikel inzwischen aus ihren Läden zurückgezogen haben.

U-Bahn angebohrt

Ein Versehen war auch ein zunächst unentdeckt gebliebener Bauunfall im November 2000: Bei der Verlegung von Kabeln war von der Baufirma versehentlich nicht nur der Bürgersteig, sondern auch gleich die dicht unter der Oberfläche gelegene Konstruktion der Münchner U-Bahn-Station Dietlindenstraße angebohrt worden. Der Schaden wurde erst ein Jahr später entdeckt. Die U-Bahn-Station musste aufwändig saniert werden. Die Stadt München hat die Firma verklagt. Das Verfahren dauert an.

jot

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