Falsche Kontrolleure in S- und U-Bahn unterwegs

Sich als Fahrkartenkontrolleur ausgeben und 40 Euro abzocken: Immer mal wieder versuchen Betrüger diese Masche in U- und S-Bahnen. Meist fliegen sie dabei auf - doch wie hoch die Dunkelziffer ist, weiß niemand.
von  dpa
Betrüger nötigen Fahrgäste, ihre Fahrscheine zu zeigen und fordern gegebenenfalls die derzeit noch 40 Euro Strafe, wenn sie kein gültiges Ticket bei sich haben.
Betrüger nötigen Fahrgäste, ihre Fahrscheine zu zeigen und fordern gegebenenfalls die derzeit noch 40 Euro Strafe, wenn sie kein gültiges Ticket bei sich haben. © dpa

München/Nürnberg - Die Verkehrsbetriebe in München und Nürnberg haben vor falschen Kontrolleuren gewarnt. Diese trieben in S- und U-Bahnen ihr Unwesen und versuchten, teilweise mit gefälschten Ausweisen, von den Fahrgästen Strafen zu kassieren. Eine Sprecherin der Nürnberger Verkehrsbetriebe (VAG) sagte, seit dem vergangenen Jahr tauchten vereinzelt Hinweise zu solchen falschen Kontrolleuren auf. Auch in der S-Bahn in München versuchen nach Angaben eines Sprechers immer mal wieder Betrüger ihr Glück.

Sie nötigen Fahrgäste, ihre Fahrscheine zu zeigen und fordern gegebenenfalls die derzeit noch 40 Euro Strafe, wenn sie kein gültiges Ticket bei sich haben. "Die zeigen dann in der Regel irgendetwas Ausweisähnliches vor", sagte der S-Bahn-Sprecher. "Die Leute schauen da meist ja nur kurz drauf." In einem Fall in München sei ein Betrüger einem Mitarbeiter der Bahn aufgefallen. Dieser habe die Polizei gerufen, die den Mann kurz drauf festnahm. Aber auch Hinweise von Fahrgästen seien enorm wichtig.

Wie der Sprecher der S-Bahn betonte auch die VAG-Sprecherin: "Zum Glück kommt so etwas nicht oft vor, aber wir wollen unsere Kunden einfach aufmerksam machen - nach dem Motto: Wehret den Anfängen."

Wie oft tatsächlich Fahrgäste Betrügern auf den Leim gehen und die Verkehrsbetriebe das gar nicht mitbekommen, konnten die Sprecher nicht sagen. Der eine oder andere ältere Mensch könnte - ähnlich wie bei Enkeltrick-Betrügern - tatsächlich glauben, einen echten Kontrolleur vor sich zu haben. In Regensburg, Augsburg oder Würzburg hat es solche Fälle bisher noch gar nicht gegeben.

VAG und S-Bahn München wiesen darauf hin, dass die falschen Kontrolleure meistens alleine unterwegs seien - die echten immer im Team. Außerdem könne sich ein richtiger Fahrkartenkontrolleur offiziell ausweisen und er fordere von Fahrgästen ohne gültigen Fahrschein normalerweise nur dann sofort Bargeld, wenn dieser sich nicht ausweisen kann. In der Regel stellten echte Kontrolleure nur einen Bescheid aus, mit dem man dann ins Kundencenter geht.

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