Fall Schindlbeck: Mörder hilft bei Leichen-Suche

Heiko K. zeigt der Polizei, wo er den Kopf von Markus Schindlbeck im Inn versenkt hat. Der viele Neuschnee macht die Suche der Ermittler nicht leichter
von  Abendzeitung
Taucher suchen im Inn bei Altötting nach dem Kopf von Markus Schindlbeck.
Taucher suchen im Inn bei Altötting nach dem Kopf von Markus Schindlbeck. © az

MÜNCHEN/ALTÖTTING - Heiko K. zeigt der Polizei, wo er den Kopf von Markus Schindlbeck im Inn versenkt hat. Der viele Neuschnee macht die Suche der Ermittler nicht leichter

Einen Täter zieht es immer an den Ort seines Verbrechens zurück, sagt man. Im Fall von Heiko K. stimmt das nicht ganz. Der mutmaßliche Mörder des Münchners Markus Schindlbeck († 35) wurde von der Polizei zurückgebracht. Seit gestern sitzt der 39-Jährige, der in Österreich verhaftet worden war, in Stadelheim. Das bestätigte ein Polizeisprecher der AZ.

Bei einem Zwischenstopp in Altötting soll K. den Fahndern außerdem gezeigt haben, wo genau er den abgetrennten Kopf seines Opfers im Inn versenkt hat. Trotz dieses Hinweises wurde der Schädel aber noch nicht gefunden.

Angler hatten die Arme in der Isar entdeckt

Seine blutige Tat schockte selbst erfahrene Ermittler: Ende Januar entdeckte ein Angler in der Isar bei Geretsried zwei menschliche Arme, an den denen die Fingerkuppen fehlten. Ein Handballen-Abdruck, der im Polizei-Computer gespeichert war, verriet den Kriminalisten, zu wem die Extremitäten gehörten – zu Markus Schindlbeck.

Wenige Tage später wurde in einem Unterholz bei Furth im Wald an der tschechischen Grenze der enthauptete Torso des Münchners gefunden.

Die Kreditkarte und der Opel Vectra des Opfers brachten die Ermittler auf die Spur des Täters. Denn Heiko K. hatte die Wohnung von Markus Schindlbeck – dort hatte er die Leiche mit einem Bolzenschneider zerteilt – zwar säuberlichst geputzt, war dann aber mit dessen Wagen geflohen. Unterwegs zahlte er mit der geraubten Geldkarte. In Nickelsdorf an der österreichischen Grenze wurde er schließlich festgenommen.

Der Mörder gestand, den Kopf bei Altötting versenkt zu haben

In ersten Verhören gestand der gescheiterte Gastronom, dass er Schindlbecks Kopf bei Altötting in den Inn geworfen hat. Sie suchten großflächig, fanden aber nichts. Gestern zeigte K. den Mordermittlern die genaue Stelle.

Wird Markus Schindlbecks Kopf endlich geborgen, fehlen noch die Beine des Ermordeten. Die will Heiko K. während seiner Flucht in einem tschechischen Wäldchen versteckt haben. „Dort wurden bereits mehrere Waldstücke abgesucht, bislang aber ohne Erfolg“, so Polizei-Sprecher Damian Kania. Dass im Nachbarland zuletzt ein guter Meter Neuschnee gefallen ist, dürfte das makabre Puzzle nicht leichter machen.

Natalie Kettinger, Ralph Hub

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