Fall Poschinger: Mord war lange geplant

MÜNCHEN - Der mutmaßliche Täter Rainer H. soll seiner Ehefrau bereits im Frühjahr 2008 von seinem Plan erzählt haben, über das Internet ein teures Auto zu kaufen und den Besitzer zu erschießen.
Die Tötung eines 36 Jahre alten Münchner Managers im Januar ist offenbar von langer Hand geplant gewesen. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtete, soll der mutmaßliche Täter Rainer H. seiner Ehefrau bereits im Frühjahr 2008 von seinem Plan erzählt haben, über das Internet ein teures Auto zu kaufen und den Besitzer zu erschießen. Außerdem habe der 40-Jährige im Dezember 2008 zwei Leichensäcke gekauft. Darin fanden Polizisten am 16. Januar die Leiche des Finanzmanagers Dirk von Poschinger-Camphausen.
Das Blatt berichtete weiter, dass H., der als Hausmeister 2000 Euro netto verdient haben soll, unter chronischem Geldmangel gelitten und am Schluss Schulden in Höhe von 260 000 Euro angehäuft habe. Durch den Mord und den Verkauf des Autos habe sich der 40-Jährige von seinen finanziellen Problemen befreien wollen.
H. soll Interesse für den Wagen des späteren Opfers vorgetäuscht und den Vater zweier Töchter am 14. Januar mit 13 Schüssen getötet haben. Anfang August wurde von der Münchner Staatsanwaltschaft gegen H. Anklage wegen Mordes erhoben. Er sitz seit 16. Januar in Untersuchungshaft.
Die Münchner Rechtsanwältin Gabriele Schöch, die sowohl die Frau als auch die Mutter des Opfers vertritt, forderte laut „Focus“ eine harte Bestrafung des Angeklagten: „Angesichts der eiskalt geplanten, hinterhältigen und brutalen Tat würde ich mir wünschen, dass die Richter ihn nicht nur wegen Mordes verurteilen, sondern auch die besondere Schwere der Schuld feststellen.“
ddp