Fall Poschinger - Die Anklage: Mord aus Habgier

Die Anklageschrift im Mordfall Poschinger ist raus, möglicher Prozessbeginn, so heißt es aus Justizkreisen, ist der November. Doch der mutmaßliche Täter Rainer H. (40) schweigt weiter beharrlich.
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Dirk von Poschinger-Camphausen (†35)
Polizei Dirk von Poschinger-Camphausen (†35)

Die Anklageschrift im Mordfall Poschinger ist raus, möglicher Prozessbeginn, so heißt es aus Justizkreisen, ist der November. Doch der mutmaßliche Täter Rainer H. (40) schweigt weiter beharrlich.

MÜNCHEN Der Hausmeister aus Laim wird beschuldigt, den Bogenhausener Manager Dirk von Poschinger-Camphausen (†36) im Januar aus Habgier heimtückisch und zur Ermöglichung eines Raubes ermordet zu haben.

Motiv laut Anklage: Geldnot. Auch die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld steht im Raum. Damit käme Rainer H. bei einer Verurteilung zu lebenslanger Haft wegen Mordes auch nach 15 Jahren noch nicht automatisch aus dem Gefängnis.

200 Seiten stark ist die Anklageschrift, 103 Zeugen sollen gehört werden (zum Vergleich: Im Fall Brunner sind es die Hälfte) – ein langer Mammutprozess ist zu erwarten. Auch, weil einige Indizien durchaus strittig sind. Etwa der Besitzer der Sportpistole, mit der Poschinger getötet wurde, und die Motivlage des Beschuldigten.

Der Hausmeister bestritt bei den ersten Vernehmungen durch die Polizei die Tat. Doch sein Alibi scheint zu platzen. Eine Überwachungskamera am Prinzregentenplatz soll den Ermittlern zufolge den Beschuldigten auf dem Weg nach Bogenhausen zeigen. Doch Rainer H. schweigt beharrlich. Die Staatsanwaltschaft ist auf Grund vieler Indizien dennoch sicher: Es war Raubmord.

Der Fall: Dirk von Poschinger-Camphausen wollte seinen Audi A8 für 54000 Euro verkaufen. Er inserierte im Internet und traf sich mit einem Interessenten. Zwei Tage lang gab es keine Spur von dem Manager, dann öffnete die Polizei den Lieferwagen von RainerH. – und fand die Leiche.

Der Körper soll von 13 Schüssen getroffen worden sein. Anfangs glaubte die Kripo noch an einen Komplizen und suchte den dritten Mann. Rainer H. wird ein Mord kaum zugetraut, außerdem stellt sich die Frage, wie der Audi des Opfers nach Laim in die Nachbarschaft von Rainer H. gekommen ist.

Drei Monate später geht die Staatsanwaltschaft aber davon aus, dass Rainer H. alleine gehandelt hat. Der Elektriker sei mit seiner Firma pleite gegangen und brauchte Geld. John Schneider

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