Fall Peter M.: „Ab und zu hat man den weißen Porsche gesehen“

Peter M. hat zuletzt im Landkreis Ebersberg gewohnt. Ein Besuch vor Ort
von  Abendzeitung
In diesem Haus im Landkreis Ebersberg hat der vermisste Peter M. mit seiner Frau gelebt. Die Eltern Sylvia und Hans M. sind in Angst um ihren Sohn und hoffen, dass er wiederkommt.
In diesem Haus im Landkreis Ebersberg hat der vermisste Peter M. mit seiner Frau gelebt. Die Eltern Sylvia und Hans M. sind in Angst um ihren Sohn und hoffen, dass er wiederkommt. © Gregor Feindt

Peter M. hat zuletzt im Landkreis Ebersberg gewohnt. Ein Besuch vor Ort

Die Rollläden sind heruntergelassen. Die Doppelhaushälfte wirkt still. Peter M. ist auch nach drei Tagen nicht nach Hause zurückgekehrt. Seit zwei Jahren bewohnt er mit seiner Frau Anke und den zwei Katzen das Mietshaus in einer kleineren Gemeinde im Landkreis Ebersberg.

Die Nachbarn halten sich bedeckt, auf der Straße ist niemand zu sehen. Nur wenige wollen sich äußern. Sie beschreiben den Tankstellenpächter als freundlich und zuvorkommend. Dennoch pflege man keinen engen Kontakt, der über einen Gruß und ein paar Worte über den Gartenzaun hinausginge. „Ich habe Herrn M. nicht oft gesehen. Nur gehört habe ich ihn regelmäßig: Wenn er morgens seinen Porsche startete“, sagt ein Nachbar.

Peter M. lebe in seinem Haus eher zurückgezogen, schildern die Anwohner. Rauschende Feste oder häufige Besucher gebe es nicht.

Das sei jedoch nichts Ungewöhnliches: „Die Nachbarschaft hier in der Neubausiedlung bleibt unter sich. Viele sind nicht ursprünglich im Dorf verwurzelt, sondern aus München hergezogen“, erklärt ein Nachbar den Eindruck, den die Straße macht, in der M. gelebt hat.

Ortsansässige Geschäftsinhaber und Gastronomen bestätigen, dass Peter M. „kein bunter Hund“ sei: „Ab und zu hat man den weißen Porsche gesehen, aber gekannt habe ich ihn nicht“, sagt ein Bäcker aus dem Dorf. Viele kennen den Namen des Mitbürgers erst, seit über dessen Verschwinden berichtet wird.

Die Aussagen der Eltern über die Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft ihres Sohnes bekräftigt einer der Nachbarn: „Ich kenne ihn als sehr integeren Mann ohne Skandale. Wenn man dringend Hilfe benötigt, kann man mit ihm rechnen.“ Auch seine Ehe mache einen intakten Eindruck. Das mysteriöse Verschwinden seines Nachbarn beschäftigt ihn. Im Dorf kursierten natürlich Spekulationen über den Verbleib des Geschäftsmanns: „In den Familien redet man darüber und ist gespannt, wie sich der Fall weiter entwickelt.“

Maria Seliger, Isabella Alt

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