Fahrplan und Handy-Netz: Neues vom Nahverkehr

MÜNCHEN - Mit dem neuen Fahrplan ab 14. Dezember fahren die S-Bahnen nachts länger ins Umland. Das Bayernticket wird einen Euro teurer und ab 2009 kann man in der U-Bahn mit dem Handy telefonieren.
Am 14. Dezember ist es endlich soweit. Pünktlich zum Fahrbahnwechsel verkehren die S-Bahnen länger: Zwischen 1.17 Uhr und 1.41 Uhr fahren am Marienplatz die Bahnen täglich in alle Richtungen ab. Sie sind auf Anschlüsse der U-Bahnen abgestimmt. Bisher waren Fahrten ins Umland nur bis 0.30 Uhr möglich.
Die Fahrtzeiten für S-Bahnen am Wochenende bleiben von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag unverändert. Die letzten Bahnen verlassen dann wie bisher um 2.30 Uhr das Stadtzentrum.
Veränderungen zum Stichtag 14. Dezember
Bayernticket: Die Bahn erwartet den Verkauf des 15-millionsten Bayerntickets. Dennoch wird der Konzern den Preis von 27 auf 28 Euro erhöhen.
Neuer Halt: Der viergleisige Abschnitt zwischen Mering und Augsburg geht in Betrieb. Ein neuer Haltepunkt wird in Mering-St. Afra eröffnet.
Luxuriös nach Budapest: Mit der neuen „Railjet“-Verbindung der ÖBB können Fahrgäste einmal täglich von München nach Wien und weiter nach Budapest reisen. Außerdem verkehren fünfmal täglich Fernverkehrszüge in die österreichische Hauptstadt.
Neue Regio-Züge: Rund um Augsburg und Nürnberg gehen mit dem neuen Fahrplan mehr Regionalzüge an den Start. Auf der stark nachgefragten Strecke zwischen München und Augsburg verkehren Regionalzüge künftig im Halbstundentakt.
SchnellereVerbindungen: Einmal täglich gibt es eine IC-Verbindung von München und Würzburg direkt nach Flensburg. Ohne umzugsteigen geht es in Zukunft von München nach Dresden.
Weihnachtszüge: An den verbleibenden Adventswochenenden fahren zusätzliche Züge zu großen und kleinen Weihnachtsmärkten.
Achtung, Bauarbeiten: Wegen Bauarbeiten zwischen Augsburg und Mering kommt es zu Einschränkungen: Von Samstagabend um 23 Uhr bis Montagmorgen um 5 Uhr entfallen alle Regionalbahnen zwischen Augsburg und Geltendorf.
Ab Sonntagmorgen, 5 Uhr, bis Montagmorgen, 6.35 Uhr, gibt es Einschränkungen im Regional- und Fernverkehr zwischen Augsburg und München. Die S-Bahnen der Linie S4 werden von Sonntag, 19 Uhr, bis Montagmorgen, 5.10 Uhr, zwischen Mammendorf/Maisach und Lochhausen durch Busse ersetzt. Weitere Infos unter:Tel. 0180 5702170.
Telefonieren gibt's bald auch in der U-Bahn
Handy in der U-Bahn: Kein Empfang – das ist bald von gestern. Auch im Münchner Untergrund soll’s jetzt richtig funken: Die MVG und die Netzbetreiber E-Plus, O2, T-Mobile und Vodafone haben den Vertrag über die Mobilfunkversorgung in der U-Bahn unterzeichnet.
Die Netzbetreiber wollen sofort nach Vertragsunterzeichnung loslegen und den Aufbau des Netzes in Angriff nehmen. Das geht nur, weil in Erwartung des Vertragsabschlusses die Planungen bereits in der Vergangenheit weit vorangetrieben worden waren.
MVG-Chef Herbert König freut sich: „Unsere Techniker und die Kollegen von Vodafone haben in den vergangenen Monaten ganze Arbeit geleistet und zügig sämtliche Vorbereitungen getroffen, die für die Ausrüstung der U-Bahn mit Mobilfunktechnik erforderlich waren.“ Die notwendigen Investitionen in Millionenhöhe werden allein von den Betreibern getragen, teilt Vodafone mit.
Ab Oktober 2009 Empfang auch an der Theresienwiese
Den Anfang wird die Zentralstation am Hauptbahnhof machen. Hier wird Anfang nächsten Jahres mit den Arbeiten begonnen. Die U-Bahn-Stationen sowie die Strecken zur Messe in Riem und zur Allianz Arena folgen. Gute Nachricht für Wiesn-Besucher: Bis zum Oktoberfest 2009 wird auch die U-Bahn-Station Theresienwiese Handy-Empfang haben.
Ganz einfach wird das nicht. Insbesondere die Ausrüstung der Tunnelstrecken mit Mobilfunktechnik ist eine logistische Herausforderung. Der Grund: Gearbeitet werden kann an den Tunnelantennen nur, wenn der reguläre U-Bahn-Betrieb ruht – das heißt in den wenigen Stunden zwischen letzter und erster U-Bahn. Rund 75 Kilometer Tunnelstrecke sind zu versorgen, 89 unterirdische U-Bahnhöfe gilt es mit den Funkstandards GSM und UMTS auszustatten. Dazu werden 100 Verstärkereinheiten und über 250 Sendeantennen benötigt.
Alle Einheiten sind dabei per Glasfaser mit der Zentralstation am Hautbahnhof verbunden. Vom Bahnhof aus werden die Gespräche und Daten an die Vermittlungsstellen der Netzbetreiber geleitet.
Verena Duregger, John Schneider