Fahrgäste retten Bayern-Fan
FRÖTTMANING - Herzstillstand im U-Bahnhof nach dem Bundesliga-Schlager zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Durch das beherzte Eingreifen zweier Fahrgäste konnte ein Bayern-Anhänger wiederbelebt werden. Immer wieder werden in U-Bahnstationen mit Defibrillatoren Leben gerettet.
Erst bejubelte er den Sieg des FC Bayern gegen Borussia Dortmund, dann brach er mitten auf dem U-Bahnsteig zusammen: Auf dem Nachhauseweg erlitt der 53-jährige Bayern-Fan Jürgen T. im Bahnhof Fröttmaning einen Herzstillstand. Nur das beherzte Eingreifen zweier Fahrgäste, die den Magdeburger mit einem Defibrillator wiederbelebten, rettete Jürgen T. das Leben. Eine Woche lag er im Schwabinger Krankenhaus im Koma. Mittlerweile konnte er die Klinik wieder verlassen.
Jürgen T. hatte seinem Sohn die Reise zum Bundesligaspiel des FC Bayern zu Weihnachten geschenkt. Nach dem 5:0-Sieg war er dann ohne erkennbaren Grund zusammengebrochen und musste reanimiert werden. „Nur durch den schnellen Defibrillator-Einsatz hat er keine bleibenden neurologischen Schäden erlitten“, so Dr.Josef Assal, ärztlicher Leiter des Laiendefibrillationsprojekts. Zuletzt war im Januar ein Fahrgast per Elektroschock zurück ins Leben geholt worden. Insgesamt wurden bislang acht Menschen in der U-Bahn mit Stromstößen wiederbelebt.
Für ihr beherztes Eingreifen wurden am Freitag auch drei Münchner geehrt, die Anfang November den Angriff eines an Wahnvorstellungen leidenden Bosniers auf seine Frau vereitelt hatten. Wie im Blutrausch hatte der Mann auf Gesicht, Hals, Bauch, Rücken und Arme seiner Frau eingestochen, ehe Wolfgang S., Burcu K. und Fachera F. zu Hilfe eilen konnten. Die 34-Jährige hat das Attentat überlebt.
D. Aschoff