Fälle werden immer mehr: Das grausame Spiel der Schockanruf-Betrüger

Die Gauner hetzen eine Rentnerin quer durch die Stadt, während ein Komplize 20.000 Euro beim Ehemann in Neuaubing abkassiert.
von  Ralph Hub
Betrüger haben ein Münchner Rentner-Paar mit einer gemeinen Masche um 20.000 Euro gebracht. (Symbolbild)
Betrüger haben ein Münchner Rentner-Paar mit einer gemeinen Masche um 20.000 Euro gebracht. (Symbolbild) © Roland Weihrauch/dpa

München - Schockanrufe haben in München in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Die Trickbetrüger setzen ihre Opfer dabei am Telefon massiv unter Druck. Eine Extremsituation, die bei den Betroffenen nicht nur finanzielle, sondern oft auch schwere psychische Schäden hinterlässt. Im jüngsten Fall trieben die Täter ein skrupelloses und grausames Spiel mit einem Rentnerehepaar aus Neuaubing.

Die Senioren erhielten am Montagnachmittag den üblichen Anruf: Ein Mann, der sich als Polizist ausgab, behauptete, die Tochter der Münchner haben einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Ihr drohe Gefängnis, wenn nicht rechtzeitig Kaution hinterlegt werde.

Münchnerin erhält Schockanruf: So lief die Masche ab

"Die Täter sind wahre Meister darin, ihre Opfer zu manipulieren, sie spielen mit dem emotionalen Druck", sagt eine Polizeisprecherin. Die Opfer agieren quasi wie Marionetten.

Im Fall des Ehepaares brachten die Täter die Frau dazu, von Neuaubing bis in die Ettstraße zu fahren. Sie sollte im Polizeipräsidium die Tochter angeblich abholen. Den Mann wiesen sie an, zu Hause zu bleiben und das Geld bereitzuhalten. Ein Kurier werde vorbeikommen und die Kaution abholen.

Als der Bluff aufflog, war es bereits zu spät

Tatsächlich klingelte es wenig später an der Wohnungstür. Der über 80 Jahre alte Rentner übergab dem Fremden rund 20.000 Euro. Der Mann verschwand damit.

Als die Rentnerin im Präsidium eintraf, flog der Bluff der Trickbetrüger auf. Die Frau erfuhr, dass ihre Tochter weder einen Unfall gebaut hatte, noch dass ihr Haft drohe. Die Münchnerin musste erkennen, dass sie hereingelegt worden war. Ihr Mann hatte da das Geld allerdings bereits an der Haustür übergeben.

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