Fachstelle für Demokratie: Eine Broschüre gegen Rechts

Auch in Vereinen tummeln sich Rechte. Was die Klubs dagegen tun können.
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Ein AfD-Wahlplakat, das zur Bundestagswahl 2021 aufgehängt wurde.
Ein AfD-Wahlplakat, das zur Bundestagswahl 2021 aufgehängt wurde. © dpa/Goldmann

München - Vor ein paar Jahren hingen in einer Kleingartenanlage plötzlich Wahlplakate der AfD. Doch was sollte der Verein tun? Die Mitglieder, die sie aufhängten, rausschmeißen? Die Plakate einfach abhängen und das Ganze ignorieren?

Rechte Gesinnung in Münchner Vereinen: Was können Klubs tun?

Mit diesen Fragen wandte sich der Verein damals an Miriam Heigl von der Fachstelle für Demokratie bei der Stadt München. Und weil in den vergangenen Jahren immer mehr Vereine vor ähnlichen Entscheidungen standen und sich fragten, wie sie mit rassistischen und antisemitischen Haltungen umgehen sollten, hat die Fachstelle nun eine Broschüre verfasst. Auch, was sie tun können, wenn eine rechte Person bei ihnen Mitglied werden möchte, erfahren die Vereine in dem Papier.

Aufgehängtes AfD-Plakat: Mitglieder aus Verein werfen?

Denn einfach zu beantworten, ist das nicht. Um ein Mitglied, das AfD-Plakate aufhängt, auszuschließen, hätte der Kleingartenverein seine Satzung im Vorfeld so anpassen müssen, dass sie das klar verbietet, erklärt Heigl. Doch das sei nicht der Fall gewesen. Das Ende der Geschichte: Die Hobbygärtner mussten die Plakate zwar abhängen, doch rausgeworfen wurden sie nicht.

Auch Günther Manstorfer, der Vorsitzende der Alpenvereinssektion München, hat noch nie ein Mitglied rausgeschmissen. Doch auch er hörte in den vergangenen Jahren auf den Mitgliederversammlungen immer wieder Kommentare, die ihn nachdenklich stimmten. Zum Beispiel habe der Verein vor Kurzem ein neues Selbstverständnis erlassen, erzählt der DAV-Chef. "Wir sind offen für alle" steht jetzt gleich im ersten Satz. Da habe es Nachfragen gegeben: "Für alle offen sein - was heißt das? Auch für Menschen mit Migrationshintergrund?"

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Günther Manstorfer erschreckte dies. Er sieht deshalb in der neuen Broschüre der Stadt eine gute Hilfestellung, wie man mit solchen Tendenzen umgehen sollte. Schließlich sei der DAV mit 180.000 Mitgliedern der zweitgrößte Verein Münchens. "Wir sind ein Spiegel der Gesellschaft", sagt Manstorfer. Und da gebe es, so ehrlich müsse man sein, auch Menschen mit rechten Einstellungen.

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10 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Hundekrawatte am 22.10.2021 08:31 Uhr / Bewertung:

    Und was kann gegen die zahlreichen Linksextremen unternommen werden, die bereits in Schulen und Universitäten ihr Unwesen treiben?

  • Der wahre tscharlie am 22.10.2021 15:02 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Hundekrawatte

    ".....die bereits in Schulen und Universitäten ihr Unwesen treiben?"
    Schulen/Universitäten? Belege dafür gibts vermutlich nicht. Und dann stellt sich noch die Frage, in welcher Form sie ihr "Unwesen" treiben.

  • Boandlkramer am 22.10.2021 07:54 Uhr / Bewertung:

    Es wäre mal interessant zu erfahren, was die Stadt mit unserem Geld gegen Linksextremismus, Öko-Extremismus und religiös motivierten Extremismus tut? Ist ja nicht so, dass es nur einen rechten Rand gäbe und sonst nichts.

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