Extra-TÜV für Senioren?
Nach dem Unfall in Krailling, bei dem ein Rentner (89) ein Kind (8) auf einem Zebrastreifen anfuhr, werden wieder Forderungen nach Extratests für Senioren laut. Ist das sinnvoll?
MÜNCHEN - Fast immer nach schweren Unfällen, an denen Senioren beteiligt waren, fordern einige Politiker eine Art „Senioren-Tüv“ für , also regelmäßige Seh-, Hör- und Reaktionstests für ältere Autofahrer. So auch der Grünen-Politiker Winfried Herrmann, inzwischen Baden-Württembergs Verkehrsminister. Laut Statistischem Bundesamt sind die Unfallrisiken bei über 75-Jährigen in etwa so hoch wie bei den 18- bis 24-Jährigen, also den Fahranfängern. Dazu kommt: Bei 80 Prozent der Unfälle, an denen Menschen über 70 beteiligt sind, lag die Schuld bei den Älteren. Laut Verkehrspsychologen bauen besonders jene Alten Unfälle, die nur wenig fahren.
In Schweden oder Finnland gibt es den „Senioren-Tüv“ bereits. Der ADAC lehnt Pflichttests ab. Es gebe freiwillige Auffrischungskurse. Auch verweist der Automobilclub darauf, dass viele verantwortungsbewusste Senioren den Schein freiwillig abgeben.
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