Express-S-Bahn: Die Suche nach 600 Millionen

Der Weg über den Osten kommt die Stadt teuer zu stehen. München will die S-Bahn durch einen 600 Millionen Euro teuren Tunnel schicken. Das Land will nicht zahlen.
von  Abendzeitung
In der S3 ist ein junges Mädchen begrapscht worden
In der S3 ist ein junges Mädchen begrapscht worden © Mike Schmalz

MÜNCHEN - Der Weg über den Osten kommt die Stadt teuer zu stehen. München will die S-Bahn durch einen 600 Millionen Euro teuren Tunnel schicken. Das Land will nicht zahlen.

Eine Express-S-Bahn auf dem Ostkorridor zum Flughafen war Udes eigener Wunsch. Jetzt, wo auch der Freistaat zustimmt, muss die Stadt dafür tief in die Tasche greifen: Denn München will diese S-Bahn im Osten durch einen 600 Millionen Euro teuren Tunnel schicken. Das Land will nicht zahlen. „Da müssen alle Beteiligten über ihren Schatten springen“, sagt der OB – „auch die Stadt“. Die müsse sich mit der Bahn die geschätzten 600 Millionen teilen. Wieviel genau, dass muss noch ausgehandelt werden.

Die Express-S-Bahn sei ein schwieriges Thema, aber für die Entwicklung der Stadt im Osten „eine der größten Chancen, die wir in München haben, um große Areale besiedelbar zu machen.“ Bis zu den erwünschten Winterspielen 2018 werde die Linie nicht fertig werden, räumt Ude ein.

Viel wichtiger sei es, die zweite Stammstrecke zu bauen. „Es ist absurd, dass eine Regierungspartei nicht in der Lage ist, nach Jahrzehnten der Planung zu beschließen“, ärgert sich Ude und attackiert damit die CSU. Das Kabinett von Horst Seehofer hat sich zwar vorige Woche für die zweite Stammstrecke und die Express-S-Bahn zum Flughafen ausgesprochen. Aber für die neuen Rebellen in der Münchner CSU wird auch noch ein Nordtunnel-light untersucht.

„Das ist das Schicksalsthema für die Pendler aus der Region“, so Ude: „Der CSU in München muss klar werden, dass alle Landräte im MVV-Gebiet für die zweite Röhre sind und es außerhalb Münchens kein strittiges Thema ist.“ Nur bei der CSU in München – und das erst 19 Jahre nach Planungsbeginn. Ude gibt aber zu: 1990 war er auch für den Ausbau des Südrings statt der Röhre. Bis ihn der CSU-Wirtschaftsminister eines Besseren belehrte.

Willi Bock

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