Expertentipps: Hunde richtig füttern!

Nicht nur wir Menschen achten immer mehr auf unsere Ernährung, auch bei unseren Hunden ist es uns immer wichtiger, was in den Napf kommt. Wie sinnvoll sind Trends wie Barfen und bei welchen Lebensmitteln heißt es für den Hund besser "Pfoten weg!"? Tamara Koch, Ernährungsexpertin für Hunde bei Fressnapf, weiß Rat.
AZ: Frau Koch, was würden Sie unter einer richtigen Ernährung für den Hund verstehen?
TAMARA KOCH: Neben Größe, Alter und Gewicht spielen dabei auch die bisherige Ernährung des Hundes und seine Herkunft eine Rolle. Allgemein kann man sagen, dass das Futter möglichst natürlich mit einem hohen Fleischanteil und mit Gemüse angereichert sein sollte. Getreide sollte dagegen nicht enthalten sein.
Barfen - die ursprüngliche Ernährung des Wolfes
Seit einigen Jahren ist das Thema Barfen ja immer beliebter bei Hundehaltern. Welche Vorteile bietet es und was sollte man hierbei beachten?
Barfen ist an die ursprüngliche Ernährung des Wolfes und damit auch an die des Hundes angepasst. Man stellt dabei die Portionen selbst zusammen und weiß dadurch genau, was im Futter enthalten ist. Von Vorteil ist das definitiv bei Hunden mit Unverträglichkeiten. Wichtig ist hier die Zusammenstellung der jeweiligen Futterkomponenten, damit der Hund mit allen Spurenelementen versorgt ist. Außerdem sollte man auf hochwertiges Fleisch setzen, damit keine Verseuchung durch etwaige Medikamente entstehen kann.

Der Energiebedarf ist zu beachten
Gibt es Unterschiede bei der passenden Ernährung von jungen und alten Hunden?
Junge Hunde haben einen viel höheren Energiebedarf. Da sie im Wachstum sind, brauchen sie einen höheren Fett- und Proteinanteil im Futter, um beim Wachsen nicht gleichzeitig abzunehmen. Auch der Calcium-Anteil ist erhöht, damit die Knochen gesund wachsen können. Alte Hunde hingegen bewegen sich weniger und sind dann anfälliger für Übergewicht. Daher ist hier das Futter reduzierter. Der Proteingehalt sollte gesenkt werden, um die Nieren zu entlasten.
Mischfütterung als Empfehlung
Trockenfutter oder Nassfutter? Das ist ja immer so ein bisschen die Streitfrage unter Hundehaltern…
Ich würde eine Mischfütterung empfehlen. Also eine Portion Trockenfutter am Tag und eine Portion Nassfutter. Damit hat der Magen des Hundes mit jeder Mahlzeit eine andere Aufgabe.
Weit verbreitet ist ja auch, dass Hunde etwas vom Essen der Besitzer abbekommen. Wie schädlich sind Wurst und Co. für die Vierbeiner?
Ich denke, jeder von uns hat seinem Hund schon mal was vom Essen abgegeben. Wichtig ist, dass es sich in Maßen hält. Unser Essen ist gewürzt und dadurch in Mengen für Hunde nicht verträglich. Der Hund sollte sich mit unserem Essen keinesfalls satt essen, weil er sonst irgendwann sein eigenes Futter verschmäht. Dadurch kann es beim Hund in der Folge zu Mineralstoffmangel kommen.
Thema Gemüse: Was sollte für Hunde auf jeden Fall tabu sein?
Hunde können und dürfen eigentlich sehr viele Gemüsesorten fressen. Gesundheitsschädlich sind für sie aber Zwiebeln, viele Pilzsorten, rohe Kartoffeln, Knoblauch, Auberginen, Tomaten und Paprika.