Ex-Verfassungsschützer und sein Informant im NSU-Prozess
Im NSU-Prozess soll ein ehemaliger Verfassungsschutz-Mitarbeiter weiter vernommen werden sowie außerdem einer seiner Informanten aus der rechten Szene.
München - Der Verfassungsschützer Andreas T. saß 2006 im hinteren Raum eines Internet-Cafés in Kassel, als die Neonazi-Terroristen dort den 21-jährigen Halit Yozgat ermordeten.
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Seine Anwesenheit war Anlass für Spekulationen, zumal T. sich nicht als Zeuge bei der Polizei meldete. Zudem hatte er kurz vor der Tat mit einem Informanten aus der rechten Szene telefoniert. Dieser soll am Mittwoch ebenfalls als Zeuge gehört werden.
In den bisherigen Vernehmungen hat T. behauptet, er habe nichts von dem Mord mitbekommen. Er habe sich auch später nicht als Zeuge gemeldet aus Angst, seine Frau könne von seinen Besuchen in Internet-Flirtforen erfahren. Ein Ermittlungsverfahren gegen T. wurde eingestellt.
Dem "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) werden zehn Morde zur Last gelegt, neun Opfer hatten türkische oder griechische Wurzeln. Beate Zschäpe, die derzeit in München vor Gericht steht, ist als Mittäterin an allen Anschlägen angeklagt. Sie soll für die legale Fassade des Trios gesorgt haben.