Ex-Mitarbeiter von Eurocopter gesteht Spionage für Russland

Wegen Spionage für den russischen Geheimdienst steht ein ehemaliger Angestellter von Eurocopter vor dem Oberlandesgericht München. Ihm wird vorgeworfen Unterlagen über Eurocopter-Hubschrauber übergeben zu haben.
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Der Maschinenbauingenieur steht seit Montag wegen Spionage vor Gericht.
Ronald Zimmermann Der Maschinenbauingenieur steht seit Montag wegen Spionage vor Gericht.

MÜNCHEN - Wegen Spionage für den russischen Geheimdienst steht ein ehemaliger Angestellter von Eurocopter vor dem Oberlandesgericht München. Ihm wird vorgeworfen Unterlagen über Eurocopter-Hubschrauber übergeben zu haben.

Und auch vor Gericht hat der Ex-Mitarbeiter des deutsch-französischen Hubschrauberherstellers Eurocopter gestanden. Bei seiner Festnahme im April 2007 sei er allerdings „aus allen Wolken gefallen“, sagte der 44 Jahre alte Ingenieur und Pilot am Montag zum Prozessauftakt. Die Lieferung von Unterlagen zu verschiedenen Helikopter-Typen in den Jahren 2004 bis 2006 an Mitarbeiter des Aufklärungsdienstes SVR habe er damals nicht als geheimdienstliche Tätigkeit gesehen. Der Verteidigung zufolge ging der Angeklagte davon aus, „dass ein großer Teil der Hubschrauber in Russland zugelassen ist“. Das von dem Mandanten für insgesamt rund 13 000 Euro gelieferte Material habe „Betriebsanleitungen entsprochen“.

Der 44-Jährige war seit 1992 bei Eurocopter tätig, leitete dort die Programme zweier Helikopter-Modelle und ließ sich in der Freizeit zum Rettungspiloten ausbilden. Derzeit ist er Geschäftsführer einer von ihm gegründeten Firma für Ingenieursdienste. Seinen Verbindungsmann beim SVR will der Angeklagte über einen befreundeten österreichischen Offizier kennengelernt haben. Er sei unter anderem wegen des Platzens von zwei Großaufträgen mit 150 000 Euro verschuldet gewesen und habe sich von dem Kontakt eine geschäftliche Zusammenarbeit versprochen.

Die Bundesanwaltschaft legt dem Maschinenbauingenieur zur Last, den Russen bei wiederholten Treffen Dokumentationen, Handbücher und anderen Unterlagen über vorwiegend zivil nutzbare Hubschrauber übergeben zu haben. Die fraglichen Dokumente konnten nach Angaben des Gerichts jedoch auch militärisch genutzt werden. Absprachen seien - geheimdienstlichen Gepflogenheiten entsprechend – meist über anonyme E-Mail-Konten erfolgt. Der Prozess vor dem Staatsschutzsenat ist auf drei Tage angesetzt. (dpa)

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