Ex-Automanager Pischetsrieder muss vor Gericht
München – Der ehemalige Automanager Bernd Pischetsrieder muss sich vom nächsten Montag an wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung vor dem Landgericht München II verantworten. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht des „Münchner Merkur“. Laut Anklage soll der 63-Jährige in den Jahren 2000 bis 2003 Einkommensteuer in Höhe von mehr als 200 000 Euro hinterzogen haben. Pischetsrieders Anwalt wollte zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen.
Der Manager trat am 1. Juli 2000 in den VW-Vorstand ein. Er war zunächst Chef der spanischen Tochter Seat und als Vorstand für Qualitätssicherung zuständig. Im April 2002 übernahm er den Chefsessel von Ferdinand Piëch. 2006 verließ Pischetsrieder den Konzern wegen Differenzen mit Piëch, der inzwischen als Aufsichtsratsvorsitzender fungierte.
Vor seiner Zeit bei VW war Pischetsrieder Chef von BMW. Der einst als Visionär gefeierte Manager schied auch dort in Unfrieden aus, nachdem die Übernahme der britischen Rover Group statt des erwarteten Erfolgs BMW einen Rückgang bei Absatz und Gewinn bescherte, und die Marken Rover, MG und Land Rover wieder verkauft werden mussten.