Evangelische Kirche: 13 Millionen Verlust!
Mehrere Firmen, in die das Dekanat investiert hat, sind pleite. Werden jetzt Gebäude verkauft? Der evangelische Dekanatsbezirk München muss nach riskanten Finanzanlagen mit Verlusten von bis zu 13 Millionen Euro rechnen.
München - Nach einem am Dienstag gestern vorgestellten Bericht des Rechnungsprüfungsamts sind neben den bereits bekannten Verlusten von rund 5,5 Millionen Euro weitere Anlagen im Wert von 7,4 Millionen Euro mit „hohem“ oder „sehr hohem“ Risiko behaftet. Die Landeskirche habe eine Bürgschaft von vier Millionen Euro und eine zusätzliche Schadensübernahme von einer Million Euro zugesagt, erklärte Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler. Es sei nicht auszuschließen, dass kirchliche Gebäude und Grundstücke verkauft werden müssen.
Zuvor war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft gegen den inzwischen suspendierten Leiter der Finanzabteilung im Münchner Kirchengemeindeamt wegen des Verdachts auf Untreue ermittelt. „Die Anzeige wurde im November erstattet“, bestätigte Stadtdekanin Barbara Kittelberger.
Die Öffentlichkeit sei in Absprache mit der Staatsanwaltschaft nicht informiert worden, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Das Kirchengemeindeamt, das die Rücklagen der Gemeinden in Höhe von 32 Millionen Euro treuhänderisch verwaltet, hatte seit 2011 fast die Hälfte der Summe in Mittelstandsanleihen in den Branchen Solar, Wind, Wasser und Müllrecycling investiert.
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