Petra Schramek
10 ZEITUNGEN UND ZIGARETTEN: Anja Bußmann, Besitzerin von „Bussis Kiosk“ direkt gegenüber der Notunterkunft: „Ich bin am Dienstag extra etwas früher gekommen, weil ich dachte, ich kann den Leuten in der Notunterkunft bestimmt was Gutes tun. Und prompt standen sie hier alle Schlange – und wollten Zigaretten kaufen. In der Akademie konnten sie ja nicht rauchen. Und Zeitungen gehen weg wie warme Semmeln. Die Leute wollen wissen, wie es weitergeht. Zeitungen sind heute früh fast so wichtig wie Zigaretten. Und starker Kaffee natürlich. Ich verteile auch Kekse, um die Leute aufzuheitern. Gleich danach habe ich den Strand hier vorm Kiosk schön hergerichtet, mit Liegestühlen. Denn ich dachte mir: Wenn der Schwabinger es eine Nacht auf einem Feldbett aushalten muss, dann will er es am nächsten Tag ein bisschen schön haben. Man muss das Beste draus machen.“