"Zum Ferdinand": Ess-Klasse wird verlängert
Niemand vermutet diese beinahe märchenhafte Kulisse unweit des Scheidplatzes, und doch reicht ein kleiner Spaziergang in den Luitpoldpark hinein, und der Gast steht vor einer prächtigen Villa. Das Bamberger Haus beherbergt im Untergeschoss ein italienisches Restaurant, im Erdgeschoss ein gehobenes österreichisches Lokal.
Die Location eignet sich perfekt für Hochzeiten
"Zum Ferdinand" heißt das österreichische Restaurant, und dort findet die erste Ess-Klasse des neuen Jahres statt. Schon einmal war das Lokal im Luitpoldpark Gastgeber der Gourmetaktion von Abendzeitung und Rindchens Weinkontor, dieses Mal aber ist ein neuer Koch für das Menü verantwortlich: Maxim Kostarnov. Er hat schon für das Catering der Allianz Arena und für Käfer gekocht, weiß also, was er tut. Österreichisch klassisch, aber modern, so beschreibt er den Stil, den er für das Bamberger Haus gefunden hat. So wie es eben zu dem Haus passt, dass vor beinahe drei Jahren von den neuen Besitzern um Sebastian Flaskamp behutsam in die heutige Zeit geführt wurde.
Gerade hat das Eistockschießen Hochkonjunktur, bis März bleiben die Bahnen um das neobarocke Haus noch stehen. Dann, langsam, kommt die Phase der Hochzeiten. Bis zu vier Feste an einem Wochenende hätten sie im Sommer gehabt, sagt Restaurantleiter Dominik Stief. Das Haus mit der Terrasse mitten im Park ist einfach wie gemacht für romantische Feierlichkeiten. Jetzt, wo die Weihnachtsfeiern alle über die Bühne gebracht sind – abgesehen von ein paar Nachzüglern, die den Januar nutzen – ist es Zeit, eine Ess-Klasse in dem herrschaftlichen Gebäude abzuhalten.
Das Menü – abgestimmt auf die kalte Jahreszeit
Das Menü spiegelt das Küchenkonzept wider und passt gut in die Jahreszeit. Als Aperitif gibt es einen Sherry. Dann folgt eine Maronen-Rahm-Suppe mit Mini-Breznknödel, Kräuterseitlingen und Gänseherz. Herzhaft und doch leicht süßlich, ein schöner Auftakt, gefolgt von einem marinierten Fjordlachs mit Limetten-Ingwer-Vinaigrette und einem Papaya-Chutney.
Der dritte Gang ist eine Freude für alle, die sich nicht grundsätzlich vor Innereien scheuen (dann aber ist das Risotto an sich auch nicht zu verachten): Zarte Leber, die mit den Heidelbeeren, Zwiebeln und Apfelstücken eine verführerisch gute Liason eingeht.
Und das ist nur das Vorspiel zu dem Hauptgang. Geschmortes Kalbsbäckchen mit Trüffelpüree, Gemüse und Burgunderjus. Ein klassisch feines Gericht. Haben Sie schon einmal vom Savarin gehört? Das ist ein kleiner, weicher Hefekuchen, hier getränkt mit hausgemachtem Fichtelsirup. Dazu ein Karamelleis, und das Menü ist auf sehr befriedigende Weise abgerundet.
Der Aperitif und die Weine stammen von unserem Partner Rindchens Weinkontor, das österreichische Menü ist inklusive der Weinbegleitung für 69 Euro pro Person buchbar und der Luitpoldpark, in dem das Bamberger Haus steht, wird nun zwei weitere Wochen lang zur Pilgerstätte für Gourmets.. Viel Freude mit der ersten Ess-Klasse im Jahr 2018!
"Zum Ferdinand" im Luitpoldpark, Brunnerstraße 2, bis zum 18. Februar. Bei Anfahrt mit der U-Bahn Ausgang "F" Luitpoldpark/Voelderndorffstr. nehmen. Reservierung mit Stichwort "Ess-Klasse" unter: Tel. 322 12 82 10.
Das Ess-Klasse-Menü: Von Maronen über Lachs, Leber und Kalb bis zur Fichte
Aperitif: Ein viel zu lange in Vergessenheit geratener Aperitif ist der Sherry, und dieser hier ein besonder gelungener: Der trockene Oloroso "Faraon" vom andalusischen Weingut Hidalgo stimmt auf das Menü ein.

1. Gang: Maronen-Rahm-Suppe mit Mini-Breznknödel, Kräuterseitlingen und Gänseherz: Maronen sind mit das netteste, was der Winter zu bieten hat. Dazu ein adretter Mini-Knödel und ein Stückchen Herz, fertig ist eine wunderbare Wintersuppe mit leicht süßer Note. Mit dem weiß der Weiße Burgunder Muschelkalk vom Weingut Schlossmühlenhof auf elegante Weise zu spielen, mit seiner fruchtigen Note und Mandelduft in der Nase.

2. Gang: Marinierter Fjordlachs mit Limetten-Ingwer-Vinaigrette und Papaya-Chutney: Wachsweich marinierter Lachs, mit Tempurachips und Chutney zu einem bunten Kunstwerk auf dem Teller drapiert. Dazu passt der trockene Riesling Hochgewächs, Jahrgang 2016, vom Weingut Reh an der Mosel, mit seinen mineralischen Aromen hervorragend.

3. Gang: Heidelbeer-Risotto mit Leber, Wildkräutersalat, Zwiebeln und Apfel: Ein knalliges Gericht, das selbst Innereien-Meider zum probieren der Leber verführen könnte, so höllisch gut ist sie hier kombiniert. Dazu passt überraschenderweise ein Weißwein besonders gut: Der Torfel des Weinguts Feliciana aus der Lombardei, Jahr 2016.

4. Gang: Geschmortes Kalbsbäckchen mit Trüffelpüree, Gemüse und Burgunderjus: Himmlisch zart wird das Fleisch eines geschmorten Kalbsbäckchens, das sich hier auf dem Bild schüchtern hinter etwas Wildkräutersalat verbirgt. Seinen Geschmack bringt der katalanische Sense Cap (Foto oben) mit Noten von Kirsche aber problemos hervor.

5. Gang: Fichtenwipfel-Savarin mit Apfel, Vanille und Karamell-Eis: Eine süße Freude ist der kleine Hefekuchen, der mit hausgemachtem Fichtelsirup getränkt wurde; dazu gibt es kleine Gewürzäpfel. Im Glas wird der Schlusspunkt des Menüs begleitet von einem süßen Cuvée aus dem Hause Tschida.
Rindchens Weinkontor – Ein wirklich ausgezeichneter Wein
Weinpartner und Mit-Initiator der Ess-Klasse ist Rindchens Weinkontor. Der Weinhändler mit Kontoren im Viehhof und in Nymphenburg wartet immer wieder mit neuen, spannenden Weinentdeckungen zu fairen Preisen auf.
Dafür ist er bei der Berliner "Weintrophy", dem bedeutendsten deutschen Weinwettbewerb, zum sechsten Mal in Serie als "Deutschlands bester Weinfachhändler international" ausgezeichnet worden. Bei jedem Ess-Klasse-Menü werden von Rindchens-Mitarbeiterinnen und der AZ-Redaktion Speisen und Weine sorgfältig aufeinander abgestimmt – die Basis für vollendeten Genuss im Glas und auf dem Teller.
Rindchens Weinkontor im Schlachthof: Di. bis Fr. 10-19 Uhr, Sa. 10-16 Uhr, Zenettistraße 11 (Viehhof) Tel. 720 18 160. Kontor in Nymphenburg: Mo. bis Fr. 11-20 Uhr, Sa. 10-16 Uhr, Notburgastraße 4a. Kontor in Grünwald, Di. bis Fr. 10–19 Uhr, Sa. 10–16 Uhr, Martkplatz 2 (über Perlacher Straße), www.rindchen.de