Diese zehn versteckten Cafés in München sollten Sie unbedingt kennen: "Alles handgemacht"

Versteckte Wohlfühlorte in kleinen Stadtteilcafés: An diesen zehn Orten in München kann man exzellenten Kaffee aus einer Siebträgermaschine genießen. Eine Expertin erklärt in der AZ, was diese Kaffee-Orte sonst noch besonders macht.
von  Eva von Steinburg
Nahe der Brudermühlstraße, daher auch der Name: The Brother Mill Café & Bakery. Sendlinger lieben den wohligen Ort.
Nahe der Brudermühlstraße, daher auch der Name: The Brother Mill Café & Bakery. Sendlinger lieben den wohligen Ort. © Volk Verlag

München - Sie sind Wohlfühlorte, jedoch gut versteckte. "Es gibt eine geheime Cafészene in München", weiß Diana Hillebrand, "das sind keine Wiener Kaffeehäuser, sondern kleine Stadtteilcafés, die ihren Gästen ein Gefühl von Zuhause geben." Die Münchnerin hat das Buch "Zuhause im Café" recherchiert. Nicht nur in der Hiltenspergerstraße oder am Pündterplatz, in der Heimeranstraße im Westend, in der Sendlinger Gotzinger Straße oder in der Urbanstraße versteckt sich so ein "zweites Zuhause": von clean bis kuschelig reicht dabei das Ambiente.

Wichtig: Jedes empfohlene Café hat eine Siebträgermaschine. "Alle Kaffees haben eine super Röstung. Alles ist handgemacht. Die Kuchen sehen aus wie von der Oma. Rührei wird mit Liebe von der Inhaberin gebrutzelt – mit Gastroherz", findet die Autorin. In der geheimen Münchner Cafészene möchten die Inhaber "einen schönen Ort schaffen", so die Café-Expertin. "Sie sind wirklich sehr idealistisch, stehen selbst hinter der Theke. Reich wird man mit so wenigen Tischen nicht. Wer ein kleines Café betreibt, hängt an dem, was er tut." Diana Hillebrand stellt in der Abendzeitung zehn solcher Nebenstraßen-Cafés vor, die sie ausgekundschaftet hat. Den AZ-Lesern verrät sie hier ihre Vorlieben:

Authentischer Kaffeegenuss in kleinen Stadtteilcafés in München

Das Café Two in One: "Blumen und Puderzucker"

Hier schmeckt besonders: Der Himbeer-Pistazien-Blondie oder der Carrot-Cheesecake.

Kaffeetipp: italienischer Espresso der Rösterei "Moak" aus Sizilien.

Für wen? Das "Two in One" in Schwabing ist perfekt, um aus dem grauen Alltag in eine Blumenpracht einzutauchen. Im ersten Stock ist das gemütliche Café, in dem man Geschenkideen findet. Für den netten Plausch sitzt man hier eng beieinander. Im Sommer kann man draußen sitzen, dann ist auch Platz für Kinderwagen (Pündterplatz 8).

Blumensträuße, Kuchenduft und Geschenke: Das Two in One ist Blumenladen und ein stilvolles Café. Es gibt auch eine schöne Terrasse.
Blumensträuße, Kuchenduft und Geschenke: Das Two in One ist Blumenladen und ein stilvolles Café. Es gibt auch eine schöne Terrasse. © Volk Verlag

Das Café Franca: "Für die ganze Familie"

Hier schmeckt besonders: Verschiedene Streuselkuchen und Cheesecake-Variationen, aber auch das "Frühstück für Champions", bei dem ein gegrilltes Croissant mit Rosmarinschinken, Käse, Sugo und Cocktailsoße serviert wird.

Kaffeetipp: Es gibt "Gorilla Kaffee" aus der Rösterei A. Joerges. Sie unterstützt auch Umwelt- und Artenschutzprojekte.

Für wen? Ein Café für die ganze Familie in Schwabing. Man fühlt sich wie Alice im Wunderland, denn das "Café Franca" wartet mit Kristallleuchtern, Blumentapeten und herrlich dekorierten Kuchen und Torten auf.

Im Café Franca gibt es hervorragende Torten.
Im Café Franca gibt es hervorragende Torten. © Volk Verlag

Café Clara: "Ruhige Lage, große Bäume"

Hier schmeckt besonders: Frische Windbeutel. Die findet man nicht mehr oft auf den Karten der Cafés. Mittags wird es orientalisch mit Feta-Minz-Taschen, Lamm-Tajine oder marokkanischen Gemüserollen.
Kaffeetipp: Italienischer Fair-Trade Kaffee der Handwerksrösterei "Trinci", die sich zur Slow-Food-Gemeinschaft zählt.

Für wen? Das geräumige Café mit den großen Schaufenstern begeistert seine Gäste mit einem Blick, wie man ihn in seinen schönsten Träumen sieht. Ruhige Lage, große Bäume und Platz innen und außen. Da der Cafébetreiber studierter Künstler ist, kann man sich an Gemälden und Kunstdrucken erfreuen (Isabellastraße 8).

Im Café Clara bekommt man noch frische Windbeutel.
Im Café Clara bekommt man noch frische Windbeutel. © Volk Verlag

M.i.R.A Café – Studio: "Schallplatte mitbringen"

Hier schmeckt besonders: Wechselnde Kuchen, wie der Kokos- und Zitronenkuchen, saftig belegte Bagels oder Quiche.

Kaffeetipp: Der Espresso der Rösterei "Vits" aus der auffälligen goldenen Retro-Espressomaschine passt zu allem gut.

Für wen? Das kleine Stehcafé im Westend ist ein Ort, an dem man seine alten Schallplatten auf dem Plattenspieler abspielen kann oder etwas aus dem Repertoire aussucht. Es finden auch spannende Ausstellungen statt. Es gibt ausschließlich Stehplätze, die es aber erlauben, bei Musik aus vergangenen Tagen mitzuwippen (Heimeranstraße 32).

Retro-Charme: Das Westend-Café "M.I.R.A." in der Heimeranstraße lädt seine Gäste ein, die eigene Vinyl-Schallplatte aufzulegen.
Retro-Charme: Das Westend-Café "M.I.R.A." in der Heimeranstraße lädt seine Gäste ein, die eigene Vinyl-Schallplatte aufzulegen. © Volk Verlag

In diesen Cafés in München gibt es einzigartige Kaffee-Kreationen

Brot & Feinbäckerei Neulinger: "In einer tüchtigen Bio-Backstube"

Hier schmeckt besonders: Ofenfrische Brezn oder Kuchen zum Frühstück und viel Frischgebackenes, so weit das Auge reicht. Die Auswahl in dieser traditionellen Bio-Bäckerei in Sendling ist erwartungsgemäß groß. Entscheiden kann man der Nase nach oder durch einen Blick auf die gut gefüllte Auslage. Mittags gibt es ein warmes Gericht, Suppe oder auch Salat.
Kaffeetipp: Der Kaffee stammt aus der lokalen Rösterei "Fausto" in Giesing.

Für wen? Bis zur Mittagszeit schaut man den Bäckern und Bäckerinnen durch eine Plexiglasscheibe hautnah beim Arbeiten zu. Das macht der ganzen Familie Spaß und es riecht auch immer gut (Gotzinger Straße 48).

Nah an der Großmarkthalle: In der Brot & Feinbäckerei Neulinger drehen Bäcker die Brezn vor den Augen der Gäste, von einer Glaswand getrennt.
Nah an der Großmarkthalle: In der Brot & Feinbäckerei Neulinger drehen Bäcker die Brezn vor den Augen der Gäste, von einer Glaswand getrennt. © Volk Verlag

The Brother Mill Café & Bakery: "Zweites Zuhause in Sendling"

Hier schmeckt besonders: Fruchtige Törtchen aus der Zimtschneckenfabrik, vielseitige Kuchen, frisches Brot und Semmeln. Wer es salziger mag: Das "Ziegenkäsebaguette mit Rucola, Walnüssen und Chutney" ist ein Gedicht!

Kaffeetipp: Kaffee von der Rösterei "Gscheid Haferl" aus Bad Kötzting.
Für wen? Sendlinger stehen hier am Wochenende gern an für frische Semmeln, Brezn und Baguette. Andere machen es sich an den kleinen Tischen im gemütlichen Café bequem, vor oder nach einem Spaziergang in den Tierpark oder an die Isar (Urbanstraße 3).

Café Edelweiss:: "Unter der Decke der Wieskirche"

Hier schmeckt besonders: Himbeer-Pannacotta-Tarte oder Donauwelle. Mittags gibt es frisch gekochte vegetarische Lasagne mit Linsenbolognese.

Kaffeetipp: Der Kaffee stammt aus der "Wildkaffee Rösterei" in Garmisch-Partenkirchen.

Für wen? Bevor man hingeht, muss man wissen, dass das Café in Obergiesing nur Mittwoch, Donnerstag und Freitag geöffnet hat. Aber hier kann man unter dem Deckengemälde der Wieskirche sitzen, das im Café an die Decke geplottet wurde. Zusammen mit dem Alpenpanorama hinter der Theke fühlt man sich den Münchner Hausbergen ein Stückchen näher (St.-Martin-Straße 9).

Im Café Edelweiss gibt es die Röstungen Wildsau und Bergsonne.
Im Café Edelweiss gibt es die Röstungen Wildsau und Bergsonne. © Volk Verlag

Cafébar Mona: "Im literarischen Gedächtnis der Stadt"

Hier schmeckt besonders: Baiser-Tartes oder Käse-Mohnkuchen, sowie Fingerfood und Quiches. Was auf den Teller kommt, stammt aus der Konditorei von Dieter Merkel aus Bogenhausen.

Kaffeetipp: Den Kaffee bezieht das Mona aus der italienischen Rösterei "La Cafferia".

Für wen? In der "Monacensia" im Hildebrandhaus in Bogenhausen kann man in den literarischen Nachlässen bekannter Autoren stöbern. Die "Cafébar Mona" ist selbst eine Art Kunstobjekt. Konzerte, Installationen und Workshops finden hier statt (Siebertstraße 2).

Im Café Mona gibt es auch Fingerfood.
Im Café Mona gibt es auch Fingerfood. © Volk Verlag

Kaffee für jeden Geschmack: Wo man in München Genuss findet

Café Käthe: "Glutenfreier Sehnsuchtsort"

Hier schmeckt besonders: Glutenfreie, hausgebackene Kuchen. Dazu kleine Mittagsgerichte.

Kaffeetipp: Kaffee aus der Münchner Rösterei "Vits" am Isartor.

Für wen? Es lohnt sich, den Gebsattelberg in Haidhausen zu erklimmen. Für alle, die "die gute alte Zeit" lieben, ist das Käthe der perfekte Ort. Das Interieur stammt im Original aus dem Tante-Emma-Laden, der sich früher in den Räumlichkeiten befand. Im wohnzimmerähnlichen Café sitzt man wie in einer Zeitkonserve: zwischen Regalen, Porzellan und Büchern (Gebsattelstraße 34).

Zeitreise: Das Café Käthe in der Gebsattelstraße heißt nach dem früheren Tante-Emma-Laden. Inhaberin Vera backt die glutenfreien Kuchen
Zeitreise: Das Café Käthe in der Gebsattelstraße heißt nach dem früheren Tante-Emma-Laden. Inhaberin Vera backt die glutenfreien Kuchen © Volk Verlag

Aubinger Herzl: "Vietnam und Bayern in einem"

Hier schmeckt besonders: die vietnamesische Variante "Hanoi", mit Omelette, Salat, Zwiebeln und Hähnchenfüllung. Mittags kommen gebratene Nudeln und feine Currys auf den Tisch.
Kaffeetipp: Der Kaffee stammt aus dem Traditions-Haus "Dallmayr".

Für wen? Das Cafébetreiberpaar Phuong und Mike lässt in Aubing traditionelle bayerisch-vietnamesische kulinarische Träume wahr werden. Dieses Café ist für Neugierige, die bayerisch-vietnamesische Freundschaft und Liebe erleben möchten. "Hier schlägt ein Herz für alle", so die Inhaberin (Altostraße 36).

Eine Liaison von bayerischer und vietnamesischer Lebensart: Das Café Aubinger Herzl hat Torten aber auch ein typisches Hanoi-Frühstück.
Eine Liaison von bayerischer und vietnamesischer Lebensart: Das Café Aubinger Herzl hat Torten aber auch ein typisches Hanoi-Frühstück. © Volk Verlag

Das Buch von Diana Hillebrand ist im Volk Verlag erschienen, "Zuhause im Café – Die mit Abstand besten Cafés in und um München" kostet 20 Euro.

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