Wie aus einem Gemälde

Edward Hopper stellt im Museum Brandhorst zwar nicht aus, vor allem abends wirkt das dortige Museumscafé Gaeta jedoch wie von ihm gemalt.
Florian Zick |
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Ein Donnerstagvormittag, kurz nach halb zwölf im Museum Brandhorst. Aus der Gillian-Wearing-Ausstellung kommt gerade eine Gruppe junger Männer, alle eher bayerisch-gemütlich. Einer wirft einen kurzen Blick auf die Karte, dann sagt er: „Los, wir holen uns irgendwo ein Augustiner.”

Ein paar Schritte entfernt sitzt der Wirt Michael Schottenhamel im Gaeta, die Arme auf dem langen Designertisch verschränkt. Hinter ihm bäumt sich auberginefarben die etwa zehn Meter hohe Rückwand des Museumscafés auf. „Augustiner”, sagt Schottenhamel, „das ist kein Bier, das auf eine solche Fläche passt.”

Nein, das Gaeta hat wirklich nichts von einem Wirtshaus. Es ist nicht urig oder auf eine holzvertäfelte Weise gemütlich. Mit der hohen Decke und den modernen Formen ist es eher was für Feingeister. Schottenhamel fühlt sich, wenn er über sein Lokal spricht, sofort an die Barszene in „Nighthawks” erinnert, einem Ölgemälde von Edward Hopper. Augustiner jedenfalls wollte nicht so recht passen. Stattdessen wird im Gaeta Arcobräu ausgeschenkt.

Tagsüber nehmen das Museumscafé viele Studenten aus der nebenan gelegenen Fakultät für Physik in Beschlag. Abends verwandelt es sich tatsächlich in ein Nighthawk-Abbild. Während draußen noch die Großstadt tost, leuchtet das Gaeta dann sanft in die nächtliche Maxvorstadt hinaus. 

Der reguläre Betrieb des Cafés endet zwar um 18 Uhr, man kann das Gaeta abends jedoch auch relativ günstig für Veranstaltungen buchen. Dann werden auch besondere Menü-Wünsche erfüllt, man kann sich natürlich aber auch an die Karte halten.

Zu essen gibt es im Gaeta vor allem mediterran angehauchte Gerichte, schließlich ist das Lokal nach der italienischen Wahlheimat von Cy Twombly benannt, einem Künstler, dessen Bilder ein Geschoss über dem Museumscafé hängen. Zu empfehlen ist etwa das Gaeta-Omelette nach französischer Art, noch leicht flüssig und mit Ziegenkäse (7,70 Euro). Dazu stehen auf der querformatigen Speisekarte täglich wechselnde Suppen (4,40 Euro), Nudelgerichte, Kaffeespezialitäten und Aperol Sprizz–wer also nicht unbedingt nach Augustiner sucht, wird im Gaeta auf alle Fälle fündig. 

Theresienstraße 35a, Di. bis So. 10-18 Uhr, Do. bis 20 Uhr, Tel. 28 67 54 47

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