"War früher nicht der Fall": Warum im Kult-Wirtshaus Haxengrill in München nun Einheimische speisen

München - Seit Mitte Oktober hat der Haxengrill eröffnet und es könnte nicht besser laufen für die neuen Wirte Werner Hochreiter und Moritz Haake. Trotzdem hat es sich die Augustiner-Brauerei nicht nehmen lassen, das Wirtshaus am Donnerstag feierlich mit allem Drum und Dran einzuweihen.
Eine Brauereikutsche lieferte das Bier, die 4 Hinterberger Musikanten spielten auf und viele sind gekommen, um zu feiern: Gesellschafter der Augustiner-Brauerei, Politiker aus dem Rathaus, Wirtsnachbarn, Handwerker und natürlich Vertreter des Akademischen Gesangvereins (AGV), der das Gebäude an die Brauerei vermietet.

Haxengrill in München wird eingeweiht: Endlich kommen nicht mehr nur Touristen
Augustiner-Chef Martin Leibhard erzählt von den nächtelangen knallharten Verhandlungen mit dem Verein und hofft auf eine lange Partnerschaft. Immerhin: AGV-Vorstand Andreas Keil scheint zufrieden zu sein bis jetzt, denn seine AGV-Mitglieder würden jetzt schon regelmäßig und gerne in den Haxengrill gehen. "Das war unter Kuffler nicht der Fall", so Keil.
Zuvor hatte viele Jahre Stephan Kuffler das Lokal unter dem Namen Haxnbauer zusammen mit Dinkelacker-Schwabenbräu betrieben. Bis zur Wiedereröffnung im Oktober war der Haxnbauer vor allem bei Touristen beliebt.

Umso mehr freut man sich, dass den Haxengrill von Beginn an auch viele Einheimische besuchten. Die Dreiteilung macht's möglich. Es gibt den Grillbereich für Spontanbesuche, die Bar fürs Feierabendbier oder den Spätschoppen und den Restaurantbereich. Letzterer ist allerdings abends jetzt schon fast zu gut ausgelastet.
Schulfreund von Augustiner-Chef Leibhard: Pfarrer Schießler übernimmt die Segnung des Haxengrills
Martin Leibhard und Pfarrer Rainer Maria Schießler sind zusammen aufs Wittelsbacher Gymnasium gegangen und so fällt die kirchliche Segnung sehr persönlich aus. Schießler weiß bis heute nicht, wer damals in Latein bei wem abgeschrieben hat. Offiziell keiner, "weil er hat einen Doktor und ich bin Pfarrer", erzählt er lachend.
Zu etwas gebracht haben es ja beide. "Ich wüsste nicht, dass schon mal ein Laden pleite gegangen ist, den ich eingeweiht habe", so Schießler weiter. Dann erklärt er noch, woher das Wort Restaurant kommt: vom lateinischen restaurare für "wiederherstellen". Und genau dafür möge auch der Haxengrill da sein: den Körper und den Geist wiederherzustellen.