Walter und Benjamin: Neuanfang nach 23 Jahren
München - Nur am Namen werden die Stammgäste (vorerst) erkennen, dass sich ihr liebstes Weinlokal verändert hat. "manu. Weinbar und Restaurant" heißt das Walter und Benjamin nach exakt 23 Jahren fortan.
Walter Zimmermann und Helga Hedewig haben sich aus der Gastronomie zurückgezogen. Die Weinpioniere betreiben aber weiter ihre Weinhandlung schräg gegenüber in der Rumfordstraße 6. Leicht macht ihnen den Abschied Tamás Farkas, der zwei Jahre im W&B gearbeitet hat und das Lokal zum 1. August übernommen hat.
"Ich werde ihn weiter mit dem Wein beraten", sagt Zimmermann. "Ich habe nicht an jemanden verkauft, der von außen kommt und hier noch nicht reingeschmeckt hat."
Das will der neue Betreiber
Das W&B hat sich weit über München hinaus einen Ruf als avantgardistisch erworben. Vor 20 Jahren, als es den Begriff "Naturwein" noch nicht gab, hat W&B ihn angeboten. Doch nicht nur eine ungewöhnlich große Auswahl an mutigen Weinen findet sich hier, auch die Küche von Max Waldhauser ist vielfach ausgezeichnet.
Die hohe Qualität, die ungewöhnliche Auswahl und das lässige Ambiente will Tamás Farkas erhalten. Wobei: "In die Fußstapfen eines anderen zu steigen, ist nicht möglich", sagt der gebürtige Ungar. Langfristig plant er, nicht nur Weine von gegenüber zu beziehen, sondern auch plakativere Weine, die ein größeres Publikum ansprechen. "In der Anfangszeit möchte ich herausfinden, was meine Gäste möchten", sagt Farkas.
Farkas wirkt mit seiner vorsichtigen Höflichkeit wie aus der Zeit gefallen: "Meine Gäste sollen trinken, was sie möchten – mit meiner Begleitung. Aber nicht nur trinken, was ich empfehle", sagt er mit seiner tiefen Stimme. In der Anfangsphase wird ihn Walter Zimmermann intensiv begleiten. "Die große Neuerung wird sein, dass sich Tamás ganz auf diesen Platz konzentrieren kann", sagt Zimmermann.
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