Von der Oma gelernt

Die Diplomandin schaute als Mädel ihrer Großmutter über die Schulter
von  bar
Frische Zutaten: Karine Mnatsakanyan bereitet in ihrer Küche einen Salat vor.
Frische Zutaten: Karine Mnatsakanyan bereitet in ihrer Küche einen Salat vor. © az

Die Diplomandin Karine Mnatsakanyan schaute als Mädel ihrer Großmutter über die Schulter. Nun steht sie im Finale des AZ-Kochwettbewerbs

München - Auf dem Küchenregal stehen etliche Kochbücher. Dass diese benutzt werden, sieht man den meisten an. „Kochen macht mir viel Spaß, und Gäste zu bekochen ist das Allerschönste”, sagt Karine Mnatsakanyan, während sie Crêpe-Teig zubereitet. „Anregungen finde ich in meinen Kochbüchern oder im Internet. Dann probiere ich so lange herum, bis eine eigene gute Kreation entstanden ist.”

Dafür braucht sie keine Super-Küche mit allen Schikanen. „In meiner Mini-Küche ist alles mini”, sagt Karine Mnatsakanyan mit Blick auf ihre zwei Herdplatten und den Backofen in Mikrowellengröße. Für wahre Kochkunst völlig ausreichend: Was die gebürtige Armenierin dort so zaubert, hat auch die Fachjury des Wettbewerbs überzeugt.

„Hasenrücken im Crêpemantel mit Holundersauce ist ein spannendes Rezept”, sagt Jury-Mitglied Harald Schultes: „Das gehört ins Finale!”

Kochen begeistert Karine Mnatsakanyan seit ihrer Kindheit. In ihrer armenischen Heimatstadt Sevan schaute sie früh „ganz fasziniert” ihrer Mutter und Großmutter über die Schulter: „Ich wollte immer mithelfen und durfte das auch. Als Schulkind habe ich dann schon immer wieder mal für die Familie gekocht.”

Nach Bayern kam die heute 32-Jährige, die in Armenien Psychologie und Pädagogik studiert hat und jetzt an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität ihre Diplom-Arbeit schreibt, vor sieben Jahren. Inzwischen kann sie auch perfekt Fleischpflanzerl oder Schweinsbraten zubereiten. „Bis Donnerstag gibt’s bloß noch Hase”, sagt sie lachend: „Schließlich muss ich für das Koch-Finale üben.”

Das Rezept: Hasenrücken im Crêpemantel mit Rosenkohlblättchen

 

Mit diesem Gericht schaffte es AZ-Leserin und Hobbyköchin Karine Mnatsakanyan ins Finale des Wettbewerbs.

Zutaten (für 4 Pers.): 4Hasenrückenfilets, 100 g Geflügelfarce (hierfür ½Hähnchenbrust mit ca. 10ml kalter Sahne im Mixer zu einer glatten Masse verarbeiten, mit Salz und Pfeffer würzen), Sonnenblumenöl zum Braten, etwas zerlassene Butter, Salz, Pfeffer; Crêpes: 100 g Mehl, 150 ml Milch, 2 Eier, etwas Salz, 60 g zerlassene Butter; 200 g Rosenkohl, 1Schalotte, Salz, Muskatnuss, Butter; Holundersauce: 400ml Wildfond, 6EL dunkler Aceto Balsamico, ¼l Holunderbeerensaft, 60g Quittengelee, 50 g kalte Butter, Salz, Pfeffer.

Zubereitung: Hasenrückenfilets mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in der Pfanne erhitzen, Filets rundum leicht anbraten, dann abkühlen lassen. Crêpes: Eier in Milch verquirlen, nach und nach Mehl zugeben, Prise Salz und etwa zwei Drittel der zerlassenen Butter unterrühren. Restliche Butter in eine Pfanne geben, nacheinander 4 Crêpes ausbacken. Ofen auf 200 Grad vorheizen. Crêpes jeweils mit Geflügelfarce bestreichen, Filets auflegen, einrollen, Enden einschlagen. Die vier Rollen zum Schluss mit zerlassener Butter bestreichen, auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und auf mittlerer Stufe bei 180 Grad etwa 10Min. in den Ofen geben. Rosenkohl putzen, einzelne Blätter ablösen, in kochendem Salzwasser blanchieren. Schalotte schälen, in feine Würfel schneiden, in etwas Butter anschwitzen. Rosenkohlblätter dazu, warm schwenken, mit Salz und Muskat abschmecken. Holundersauce: Wildfond, Aceto Balsamico, Holundersaft und Quittengelee in eine hohe Pfanne geben, aufkochen, bei starker Hitze um etwa ein Drittel einkochen. Sauce durch ein Sieb passieren, aufkochen, kalte Butter nach und nach zufügen. Sauce nicht mehr kochen lassen. Salzen und pfeffern.

Anrichten: Schräg aufgeschnittene Filet-Rollen um den mittig angerichteten Rosenkohl drapieren, drum herum Sauce verteilen und servieren: Guten Appetit!

 

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