Vom Meer an den Brunnen
Das „Hunsinger“ in der Neuen Pinakothek versorgt tagsüber die Museumsgäste – und serviert abends erstklassigen Fisch
Das Hunsinger gilt vielen als Geheimtipp, obwohl Werner Hunsinger schon seit fünf Jahren den Gastronomiebetrieb in der Neuen Pinakothek leitet.
Was das Meergetier angeht ist der Koch so etwas wie eine Legende in der Stadt. 1986 eröffnete Hunsinger ein kleines Fischrestaurant in der Hans-Sachs-Straße, das vom Gault Millau zwei Jahre später zu einem der 16 besten Restaurants des Landes gekürt wurde, „gleich nach Witzigmann und Winkler“, sagt Hunsinger.
Ein teureres Lokal als hier sei das gewesen, „damals ist ein Händler dreimal die Woche nach Paris gefahren und hat Fisch mitgebracht“, sagt Hunsinger. „Da kam man nicht so leicht ran wie heute.“ Später übernahm er Witzigmanns Aubergine und machte „Hunsinger’s Pacific“ daraus. Nach diesen Abenteuern war Hunsinger quasi reif fürs Museum.
An der Gastronomie in der Neuen Pinakothek hat ihn vor allem eines gereizt: „Der schöne Garten.“ Unter großen Schirmen sitzen die Gäste am Brunnen, abgeschirmt vom Verkehrslärm, das angeleuchtete Wasserspiel plätschert sanft vor sich hin. Innen ist das Lokal schlicht eingerichtet. Auch wenn die Neue Pinakothek im Ganzen gesehen nicht gerade als Architektur-Juwel gilt: Die hohen Glasfronten über zwei Stockwerke machen hier im Restaurant den Reiz aus.
Die Gerichte von der Mittagskarte finden sich zum Großteil und zum gleichen Preis auch abends wieder, ein paar Asia-Gerichte, Salate, Pasta, Fisch und Fleisch. Das Thai-Chicken-Curry gibt’s da für 12,50 Euro, für 13,50 das schwarze Risotto mit Gambas, Oktopus und Muscheln.
Der Fisch und die Meeresfrüchte, die Hunsinger für sein Restaurant bezieht, sind Netzfang oder geangelt. Er serviert sie im Ganzen, wie die Atlantik-Seezunge für zwei Personen (800 – 1000 Gramm für 86 Euro). Oder der Gast wählt sich aus fünf Vor- und Hauptspeisen ein Zwei-Gang-Menü (46 Euro): Thunfischcarpaccio mit Ingwer, Pflaumen und Wasabi oder die gebratenen Jakobsmuscheln auf grünem Curry vorweg, Filet vom Nagelrochen auf Champagner-Schnittlauchsauce mit Spargel und Pommes nature hinterher oder ein Filet vom St. Pierre auf Estragon-Kurkumasauce mit Gemüse und Kartoffelgratin.
Oder lieber Geldbeutel schonender an die Fischküche rantasten mit den beliebten Suppen, der Bouillabaisse mit Aioli (12) oder einer malaysischen Garnelensuppe (9,50)?
Tischweise serviert Hunsinger außerdem ein Vier-Gänge-Menü mit Weinbegleitung für 59 Euro. Am besten schmeckt das auf der idyllischen Terrasse.
Barer Straße 29, Mittwoch bis Montag 11 Uhr bis 1 Uhr, Sonntag bis 18 Uhr, www.restauranthunsinger.com, Tel.: 24 29 02 04