Unter Hasen und Boxern

Die Macher des „Frenzy“ in der Fraunhofer Straße haben den Sendlingern ein Geschwisterchen beschert: das „Wu Wei“ mit buntem Stilmix unter altem Stuck
von  Laura Kaufmann
© Daniel von Loeper

 

Die Macher des „Frenzy“ in der Fraunhofer Straße haben den Sendlingern ein Geschwisterchen beschert: das „Wu Wei“ mit buntem Stilmix unter altem Stuck

So schön hätte dieser Sendlinger Schlecker also aussehen können, wären die Stuckdecken nicht abgehangen und die alten Granitsäulen nicht zugestellt gewesen – noch schöner ist aber, dass die Drogerie aus dem denkmalgeschützen Haus in der Lindwurmstraße ausgezogen ist. So konnte sich hier Frances Yazdi kreativ austoben, und aus dem Raum ist eine Kneipe geworden, die im Umkreis ihresgleichen sucht.

Ein Ort, an dem sich die Sendlinger zu Mittagessen oder Kaffee verabreden können und bei Drinks sitzen. „Ich glaube, dass vorher viele von hier zum Ausgehen ins Glockenbachviertel gefahren sind“, sagt Yazdi. Zum Beispiel ins „Frenzy“ in der Fraunhofer Straße, das sie und ihr Mann Cyrus betreiben.

„Als wir vor sechs Jahren aufgemacht haben, sagten die Leute auch: Was, da? Damals sah das Viertel anders aus.“ Das Frenzy mit wilder Lampenmischung und Krokodilbild ist fest etabliert im Kneipenleben, und Geschwisterchen Wu Wei soll jetzt wachsen, entdeckt werden.

Viel zu sehen gibt es: Eine Wand wie aus einem Spiegelkabinett, die Bar in Schlangenoptik; Tische und Stühle, die das Herz jeden Antiquitätensammlers höher schlagen ließen, wie die 200 Jahre alten Holztische Wirtshäusern.

„Ich liebe mein Bayern“, sagt Frances Yazdi. Das sieht man an den Landschaftsmalereien und Geweihen, die sie aufgehängt hat. Davor baumeln Lampen vomSchwiegervater aus Teheran – Folklore aus zwei Ländern. Muhammad Ali und Mutter Theresa lächeln von Lampenschirmen, Menschen, die Frances Yaldiz faszinieren. Und ein Hase. „Eine Hasendame lebt seit neun Jahren mit uns, wir lieben Tiere.“

Deswegen kann auf der Karte jeder nachlesen, woher Bio-Fleisch und -Eier für Currys, Salate und Pasta stammen – wie im Frenzy, zum Beispiel der Ziegenkäsesalat „Heiße Ziege“ (9,80 Euro). Da fällt es nicht schwer, sich dem chinesischen „Wu Wei“ hinzugeben – der Weisheit des Nicht-Eingreifens.


Lindwurmstraße 205 Di. bis Sa. 16 – 1 Uhr, Mo. und So. 16 – 24 Uhr, www.frenzy-family.com, Tel.: 41873568

 

 

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