Türkische Teigwaren im Münchner "Lieblingscafe": Der Geschmack der Schwarzmeerküste

München - Chefin Arzu Yilmaz macht gar nicht groß Werbung für die Besonderheit ihres Geschäfts. Von außen kommt ihr "Lieblingscafé" an der Tegernseer Landstraße wie ein netter Backshop daher.
Kaffee, Tee, aufgebackene Brezn und Semmeln gibt es hier auch. Und natürlich Simit, den türkischen Sesamring. Aber die große Spezialität ist hier: täglich frische Teigschlemmereien nach original türkischem Rezept.

Jeden Morgen steht Arzu Yilmaz um drei Uhr auf, damit sie den Teig vorbereiten kann. Denn verantwortlich für die Backvariationen - die es in München zwar oft gibt, die aber selten frisch sind - ist vor allem ihre Mutter, die aus Samsun an der türkischen Schwarzmeerküste stammt. "Sie kommt dann immer gegen sechs Uhr dazu und beginnt mit der Zubereitung der Böreksorten", sagt Yilmaz.
Sie selbst habe das alles zwar auch von ihrer Mutter gelernt. "Aber sie kann es einfach einen Tick besser", sagt Yilmaz. Das liege daran, dass sie diese Teig-Feinkost à la maison schon einige Zeit länger backt, nach Rezepten, die seit Generationen mündlich weitergegeben werden.
Fast alle Börek- und Yufkasorten gibt es wahlweise vegetarisch
Und die sind vielfältig. Sigara böregi, Börek in Form einer langen Zigarre, mit Käse oder Spinat; su böregi (mehrschichtiges, saftiges Teigrechteck mit Käse; Katmer, ein leicht öliges, angebratenes Brot; Gözleme, feines, würzig-gefülltes Yufka-Brot oder auch einmal pro Woche klassisches Lahmacun, das ja in Deutschland inzwischen recht bekannt ist.

Dazu natürlich türkischen Tee oder Kaffee. Fast alle Börek- und Yufkasorten gibt es bei Yilmaz wahlweise vegetarisch oder auch mit Fleisch, meistens mit Hack.
Täglich bereitet Yilmaz auch beliebte türkische Suppen zu, wie etwa Suluköfte, also Suppe mit Hackbällchen oder Mercimek corbasi (Linsensuppe). Ein Frühstücksfavorit: türkisches Rührei, sogenanntes Menemen, mit Paprika, Zwiebeln, etwas Knoblauch und Tomaten angebraten und verrührt.