Türkisch, einfach, gut

Perfekte Pide, aber lieber nur zum Mitnehmen – so lautete das Urteil über das alte „Özdeveli“ hinter dem Gasteig. Jetzt ist der türkische Imbiss zu einem richtigen Lokal geworden
Claudia Schuh |
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Die Auslage macht Appetit – und dank offener Küche können die Gäste zuschauen, wie ihr Fleisch auf dem Grill brutzelt.
Daniel von Loeper Die Auslage macht Appetit – und dank offener Küche können die Gäste zuschauen, wie ihr Fleisch auf dem Grill brutzelt.

An Selbstbewusstsein mangelt es Besitzer Besir Aras nicht: „Bei uns gibt es die besten Pide der Stadt“, sagt er. Wer aber seine türkischen Fladen, warm und knusprig aus dem Holzofen, belegt etwa mit Lamm, Tomate und Paprika probiert, kann da nur nicken.

Aras’ Özdeveli liegt etwas versteckt hinter dem Gasteig, in der Preysingstraße. Hier gibt es Vorspeisen für 3 Euro, Hauptgerichte ab 6 Euro. Jedes Getränk kostet einheitlich 1,50 Euro. Alkohol schenkt das Lokal keinen aus, dafür ist der Tee umsonst. Das Özdeveli ist aber kein Dönerladen mit Pressfleisch, es serviert die reichhaltige Küche Ostanatoliens, der Heimat von Aras. „Nur etwas europäisiert“, sagt er. „So viel Salat, wie wir anbieten, isst man traditionell nicht bei uns in der Türkei!“ Er will zeigen, dass die türkische Küche mehr hergibt als nur Döner.

Spezialitäten sind Brot wie Pide (3 bis 6,90 Euro) oder Lahmacun (die türkische Pizza-Variante). Aras serviert auch Suppen (3 Euro), Mezeler, Cremes und Pasten, die zur Vorspeise gereicht werden (gemischter Teller 6,50) oder Grillfleisch und Spieße in den verschiedensten Variationen (um die 10 Euro). „Die Menschen sollen bei mir gut essen können, aber keine verrückten Preise dafür zahlen müssen“, sagt Besir Aras. „Ich habe selbst zwei Kinder und weiß, wie es ist, wenn man als Familie essen geht.“ Sein Fleisch bezieht er von einem niederbayerischen Metzger bei Dingolfing.

Der Name Özdeveli stammt vom Vorbesitzer, der den Laden vor 15 Jahren eröffnete. „Develi“, so heißt die Provinz in der Türkei, aus der der Vorbesitzer stammt. Und „Öz“ bedeutet „echt“. Den Namen ließ Besir Aras unverändert. Den Rest nicht. Was noch vor nicht allzu langer Zeit etwas schmuddelig und improvisiert wirkte, hat Aras, der das Lokal mit seinem Bruder führt, umgekrempelt. „Wir wollten alles einfach und mit orientalischem Flair einrichten. Wenn wir das Özdeveli schick umgebaut hätten, könnten wir nicht die günstigen Preise halten. Und teure Lokale gibt’s hier schon genug.“

So sitzen jetzt deutsche und türkischstämmige Großfamilien im Lokal vor Grillbergen und üppigen Salattellern. Vor ihnen steht dampfender Tee, Cola oder Ayran, der Trinkjoghurt. Türkische Musik kommt aus der Anlage, türkische wie bairische Sprachfetzen fliegen durch den Raum. Die männlichen Bedienungen wuseln zwischen den Tischen umher, am Grill dünstet ein Koch Gemüse und brät Fleisch, am Holzofen rollt ein anderer den Fladenbrotteig aus. Offene Küche – da gibt es viel zu sehen.

Wer will, kann immer noch den Heimservice nutzen oder sich das Essen einpacken lassen und daheim essen. Im neuen Özdeveli muss man das aber nicht mehr, der Laden ist jetzt hell und sauber. Und so kann man sich getrost an einen der einfachen Holztische setzen und vor Ort kosten, was Anatolien an Leckereien zu bieten hat. 


Preysingstraße 2, täglich 10 bis 22 Uhr, Tel.: 48 95 17 98

 

 

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