Trend statt Tradition: So schmeckt das neue alkoholfreie Bier von Augustiner

Eigentlich wird bei Augustiner Tradition groß geschrieben und nicht viel auf Trends gegeben. Dass in Deutschland immer mehr alkoholfreies Bier getrunken wird, hat man jedoch auch bei der Brauerei aus München registriert – und das Sortiment entsprechend angepasst.
Ruth Frömmer
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Präsentieren stolz den Neuzugang im Sortiment: Die Augustiner-Bosse Werner Mayer, Catherine Demeter und Martin Leibhard (v.l.).
Präsentieren stolz den Neuzugang im Sortiment: Die Augustiner-Bosse Werner Mayer, Catherine Demeter und Martin Leibhard (v.l.). © Bernd Wackerbauer

Westend — Die Münchner Bierkultur, allen voran die Augustiner Brauerei, legt Wert auf Tradition. Aber was nützt das, wenn sich die Biertrinker verändern? Laut Statistischem Bundesamt befindet sich der deutschlandweite Bierabsatz seit Jahren im Sinkflug. In diesem Jahr ist der Inlandsabsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent bzw. 394,2 Millionen Liter gesunken. Die Bierexporte sind um 5,9 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Insgesamt setzen deutsche Brauereien und Bierlager rund 8,4 Milliarden Liter Bier ab. 2023 haben sie 11,5 Prozent weniger Bier verkauft als zehn Jahre zuvor im Jahr 2013.  Zwar gab es im Jahr 2022 einen leichten Anstieg um 2,7 Prozent, aber langfristig setzt sich der Trend sinkender Absatzzahlen fort. Nicht enthalten sind hier alkoholfreie Biere und Malzgetränke. 

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Alkoholfreie Biere sind im Trend: Jetzt zieht auch die Münchner Brauerei Augustiner nach 

Sieben Brauereien gibt es in München: Augustiner, Löwenbräu, Spaten, Paulaner, Hacker-Pschorr, Hofbräu – und Giesinger. Fast alle haben bereits alkoholfreie Biere im Sortiment. Zuletzt brachte mit Giesinger die jüngste Münchner Brauerei im August ihre alkoholfreie Giesinger Freiheit auf den Markt.  Bei Augustiner schert man sich eigentlich nicht um Trends. Aber nun zieht auch die Traditionsbrauerei im Westend nach.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Bereits am Wochenende postete Augustiner auf seinem Instagram eine Bierflasche von hinten. Das Etikett ist nicht zu sehen. "Etwas Großartiges braut sich zusammen." steht da nur. Und nun ist es raus. Am Montagabend luden die Augustiner-Chefs Martin Leibhard und  Werner Mayer zur offiziellen Produktenthüllung in die  Augustiner Bräustuben. 

"Spritzig, lustig und dynamisch wie wir": Der Augustiner-Neuzugang heißt Alkoholfrei Hell

Alkoholfrei Hell heißt der Neuzugang im Sortiment, der ab Dienstag auch in den Augustiner Gaststätten ausgeschenkt wird. Das Etikett wirkt ziemlich bunt und verspielt. "Das ist spritzig, lustig und dynamisch wie wir", sagt Brauerei-Mehrheitsvertreterin Catherine Demeter.

Die Brass-Gruppe "Bergson Tanzlmusi" sorgte für das musikalische Rahmenprogramm.
Die Brass-Gruppe "Bergson Tanzlmusi" sorgte für das musikalische Rahmenprogramm. © Bernd Wackerbauer

Auch ungewöhnlich: Während der Präsentation des alkoholfreien Bieres spielt die Brass-Truppe "Bergson Tanzlmusi" auf – die traditionsbewusste Brauerei aus dem Münchner Westend setzte sonst stets auf Blaskapellen.

Die AZ hat's schon probiert: So schmeckt das Alkoholfrei Hell von Augustiner

Dass Veränderungen und Neuigkeiten bei Augustiner nichts Alltägliches sind, machte auch Brauerei-Chef Werner Mayer deutlich: "Augustiner gibt es seit 1328, wir haben jetzt neun Biersorten. Das heißt, im Schnitt dauert es 77 Jahre, bis etwas Neues kommt. Deshalb ist es besonderer Tag heute."

Bunt und verspielt kommt das Etikett des "Alkoholfrei Hell" von Augustiner daher.
Bunt und verspielt kommt das Etikett des "Alkoholfrei Hell" von Augustiner daher. © Bernd Wackerbauer

Doch wie schmeckt das alkoholfreie Bier von Augustiner nun? Die AZ hat den Test gemacht – das Fazit: Das Alkoholfrei Hell ist milder als erwartet, sehr süffig, aber trotzdem weniger süß als die anderen. Davon könnte man glatt auch zwei trinken. 

Helmut Schleich stört das Etikett: "Ich finde, das ist Münchner Styling-Kitsch"

Auch der Kabarettist Helmut Schleich war zur Produktenthüllung geladen. Und er ist voller Lob: "Ich bin total geplättet. Das ist endlich einmal ein alkoholfreies Bier, nicht nur ein Getränk." Er sei sich auch immer noch nicht ganz sicher, ob das nicht doch ein Helles ist. Bisher schmeckten ihm viele alkoholfreie Biere zu malzig. Das einzige, was ihn störe, sei das Etikett: "Ich finde, das ist Münchner Styling-Kitsch."

Aber halb so schlimm. Er freut sich, dass er nun endlich eine alkoholfreie Alternative zum Hellen hat. "Auf der Wiesn ist das doch zum Beispiel sehr sinnvoll." In der Augustiner Festhalle musste man für eine Alkoholpause bisher auf Wasser, Limo oder Cola-Mix ausweichen.
Schleich sieht sogar noch weitere Verwendungsmöglichkeiten: "Die Stadt München könnte doch aus ihren Trinkwasserbrunnen alkoholfreies Augustiner fließen lassen!" Das wäre doch wirklich einmal eine Innovation. Und wer weiß, was in den nächsten 38 Jahren aus Münchens Brunnen fließt.

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24 Kommentare
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  • Charly Harper am 20.03.2024 17:17 Uhr / Bewertung:

    Warum regen sich da so viele auf?
    Kann doch jeder trinken was er mag wenn es greislich ist kaufts eh keiner.

  • Schorsch77 am 20.03.2024 14:32 Uhr / Bewertung:

    Ich bin baff erstaunt. Aus dem Zapfhahn gut gekühlt nur ein feiner frischerer Geschmacksunterschied zum Hellen Lager. Hätte ich nicht gedacht, dass sie das so hinbekommen.

    Ein ganz großes Kompliment an die Braumeister von Augustiner, die Entwicklung hat sich wirklich gelohnt und ist sehr gut geworden.

    Wenn die Flaschen-Version auch nicht perfekt gekühlt ähnliches leistet ist es ein sensationeller Wurf und Schritt.

  • Bluto am 19.03.2024 16:17 Uhr / Bewertung:

    Heute Vormittag war ich im Stammhaus und habe die Weisswurst-Aktion (Bis 12:00 Uhr 2 Weißwürste und 1 Breze für 5 Euro in der Bierhalle) mit 2 Halben Alkoholfrei runtergespült. Für mich das beste alkoholfreie Helle, das ich je getrunken habe! Kein künstliches Aroma, kein merkwürdiger Nachgeschmack, einfach super gut gelungen! Glückwunsch!

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