Tempel des guten Geschmacks
Das neu eröffnete Restaurant „Dhaba“ in Schwabing serviert hocharomatische nordindische Küche
Der Lilienduft beim Eintreten ist überwältigend und stimmt aufs Essen ein: Auf die Aromen und Gewürze der indischen Küche. Ein Herr mit gepflegt gestutztem Vollbart und kunstvoll gebundenem Turban begrüßt uns freundlich. Es ist Singh Mandeep, der Besitzer des im Oktober eröffneten Lokals „Dhaba“. Ob der Turban wohl Teil eines erlebnisgastronomischen Konzepts ist? „Ich bin Sikh und darf mein Haar nicht zeigen“, erklärt der 28-Jährige. Mandeep stammt aus dem Ort Amritsar im Norden Indiens, lebt seit sieben Jahren in München, spricht fließend Deutsch und hat nach dem „Goa“ am Isartorplatz mit dem „Dhaba“ in Schwabing schon sein zweites Restaurant eröffnet: Letzteres läuft schon jetzt so erfolgreich, dass man ohne Reservierung abends keinen Tisch mehr bekommt. Der gelernte Koch hat aus seiner Heimat Familienrezepte mitgebracht und vier erfahrene Köche – und die zaubern im „Dhaba“ (indisch für „Hausmannskost“) eine große Menge einfallsfreudiger und variantenreicher Thalis, Biryanis, Grill-Spezialitäten und vegetarische Gerichte (mittags ab 5,70 Euro, abends ab 7,90 Euro). Nach indischer Überzeugung ist Abwechslung die Würze des Lebens. Spezialität des Hauses ist Chicken Tikka Masala. Dafür wird Hähnchenfleisch in Joghurt, Ingwer und Zitrone mariniert, im Lehmofen gegrillt und anschließend in einer Soße aus Tomaten, Sahne und Joghurt und Masala, einer speziellen Gewürzmischung, gekocht. Der Reis ist mit Safran gelb gefärbt, das Fladenbrot, Chapati, wird hier im Haus gebacken. Für eilige Mittagesser hat das „Dhaba“ einen speziellen Lunch-Service: Das Essen kann telefonisch vorbestellt werden und steht auf dem Tisch, sobald man das Restaurant betreten hat. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, erfrischt sich erst mal an einem Lassi, einem fruchtig-süßen oder salzigen Joghurtgetränk. ImSommer lässt Mandeep die Früchte für das Mango-Lassi direkt aus Indien kommen. „Das sind einfach die besten, die es gibt“, sagt der Gastronom. Nach dem Essen kann man bei einer Tasse Chai, dem indischen Tee (1,60 Euro), seinen Blick durchs Lokal schweifen lassen. Der dunkelrote Raum ist mit bunten Glaslampen und großen, steinernen Heiligenfiguren geschmackvoll geschmückt. „An erster Stelle steht Ganesha mit Elefantenkopf und vier Armen: Er ist unser wichtigster Gott und bringt Glück“, sagt Mandeep. Daneben finden sich Shiva und die Frauengottheit Saraswati, die für Weisheit und Schönheit steht. Außerdem zwei Buddha-Figuren für Ruhe und Ausgeglichenheit. Ein indisches Sprichwort besagt, Speisen herzustellen und genießen zu können, seien göttliche Gaben. Damit ist das „Dhaba“ also ein Tempel des guten Geschmacks
Belgradstraße 16, täglich von 11.30 bis 14.30 Uhr und von 17.30 bis 24 Uhr, www.dhaba.de, Tel.: 38367771
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