Tapas schlagen Bouillabaisse

Zehn Jahre lang hat Ludwig Hölzl im Le Sud französisch gekocht. Jetzt hat er aus dem Lokal eine spanische Tapas-Bar gemacht.
Florian Zick |
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Zehn Jahre lang war das Lokal von Ludwig Hölzl ein Franzose, jetzt ist es ein Spanier.
Daniel von Loeper Zehn Jahre lang war das Lokal von Ludwig Hölzl ein Franzose, jetzt ist es ein Spanier.

Zehn Jahre lang hat Ludwig Hölzl im Le Sud französisch gekocht. Jetzt hat er aus dem Lokal eine spanische Tapas-Bar gemacht.

Man muss den Fußball ja nicht immer als Gradmesser für alles Mögliche heranziehen, aber dass dieses Jahr mit Atlético und Real Madrid zwei spanische Mannschaften im Champions-League-Finale stehen, ist schon ein Fingerzeig dafür, dass Spanien momentan weit vorne ist. Ludwig Hölzl beobachtet diesen spanischen Höhenflug in seinem Lokal bereits seit einiger Zeit.

Hölzl hat im Herzen Schwabings bis vor ein paar Wochen ein französisches Restaurant betrieben, das Le Sud in der Bismarckstraße. Allerdings standen dort seit einem Jahr neben Bouillabaisse und Chateaubriand auch ein paar Tapas auf der Karte. Und vor allem im Sommer, sagt Hölzl, hätten die Leute eigentlich fast nur noch diese spanischen Häppchen bestellt.
 
Nach zehn Jahren französischer Küche hat Hölzl das Le Sud deshalb über Ostern nun in einen Spanier verwandelt. Tapagallo heißt das Lokal jetzt, statt cremefarben ist der Gastraum nun in einem temperamentvollen Rot gehalten. Stierköpfe schauen aus den Wänden, und hie und da vermittelt einem eine Fototapete den Eindruck, auf der Terrasse eines spanischen Herrenhauses zu sitzen.
 
Schon im Le Sud arbeiteten eine Kolumbianerin als Kellnerin und ein Baske als Bar-Mann. Das erweist sich nun als Glücksfall. Denn zu den 28 Standard-Tapas wie den Pimientos, dem Oktopussalat, oder der Chorizo-Feige (4-7 Euro) kann das Tapagallo so auch immer wieder Tagesempfehlungen anbieten. Empanadas nach kolumbianischem Rezept etwa oder gefüllte Kartoffeln nach baskischer Art.
 
Hölzl ist gelernter Koch und Metzgermeister. Die französische Küche war immer seine Leidenschaft. Wo auch immer er in den vergangenen 30 Jahre gekocht hat, ist kulinarisch die Marseillaise erklungen. Jetzt hat er auf Flamenco-Rhythmen umgestellt. Ganz raus ist Frankreich aber noch nicht. So gibt es im Tapagallo zum Beispiel auch Rilette, Taboulé und Scampi à la Provence in Tapas-Form. Bloß bei der Champions League, da sind die Franzosen schon lange raus.
 
Bismarckstraße 21, Mo. bis Sa. 17-1 Uhr, www.tapagallo.de, Tel.: 330 887 38
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