Malatang: Menschen in München stehen für diese Trend-Suppen Schlange

Die AZ hat den neuesten Suppen-Trend in München ausprobiert und sich ganz schön besudelt. Spaß gemacht hat die chinesische Malatang trotzdem
von  Ruth Frömmer
Die Mitarbeiter, wie hier Lei Rong, sind sehr hilfsbereit und erklären den Gästen, wie das chinesische Konzept funktioniert. Die Qual der Wahl können sie ihnen allerdings nicht abnehmen. Aber Lei Rong versichert: Man soll einfach nehmen, was einem schmeckt. Falsch machen kann man nämlich nichts.
Die Mitarbeiter, wie hier Lei Rong, sind sehr hilfsbereit und erklären den Gästen, wie das chinesische Konzept funktioniert. Die Qual der Wahl können sie ihnen allerdings nicht abnehmen. Aber Lei Rong versichert: Man soll einfach nehmen, was einem schmeckt. Falsch machen kann man nämlich nichts. © Daniel von Loeper

Ludwigsvorstadt - Wie viele Chinesen in München leben, sieht man mittags an der Poccistraße. Dort hat das Restaurant Malatang eröffnet. Das ist der Name einer chinesischen Suppe, die man sich individuell zusammenstellt. Wer wissen will, was diese Chinesen gerne essen, probiert es einfach mal aus – so wie die AZ.

Von außen sieht das Lokal an der Poccistraße eher unscheinbar aus.
Von außen sieht das Lokal an der Poccistraße eher unscheinbar aus. © Daniel von Loeper

Eine Malatang ist nicht zu verwechseln mit dem Hotpot, dem chinesischen Fondue, das man in der Gruppe am Tisch isst. Die Malatang ist eine Art Hotpot für eine Person. Die Zutaten sucht man sich selbst an einer Frischetheke im Restaurant aus. Jeder Gast bekommt eine Plastikschüssel, versehen mit einer Nummer, und packt hinein, was ihn anlacht.

Neuer Suppen-Trend in München: An manche Zutaten im Malatang traute sich die AZ nicht heran

Gemüse, verschiedenste Nudeln (es gibt sogar lila Reisnudeln), Fleisch, Innereien, Meeresfrüchte, Tofu, diverse Schwammerl und vieles mehr stehen zur Auswahl. Die AZ war erschlagen von dem Angebot und hat sich für eine Mischung aus Gemüse und Meeresfrüchten, Tofu und Krabben-Bällchen entschieden. Mutige trauen sich an Zutaten wie Froschschenkel, Entenblut oder Kutteln, aber so forsch war die AZ dann doch nicht.

Garnelen mit oder ohne Schale, Tintenfisch, Brokkoli und sogar Entenblut (oben 2.v.r.) – die Auswahl an der Kühltheke ist riesig.
Garnelen mit oder ohne Schale, Tintenfisch, Brokkoli und sogar Entenblut (oben 2.v.r.) – die Auswahl an der Kühltheke ist riesig. © Daniel von Loeper

Hat man genug, wiegt ein Mitarbeiter die Schüssel ab und man sucht sich eine von fünf Brühen dazu aus. Auf Wunsch wird das Gericht auch ohne Suppe, als gebratene Nudeln, serviert. Abgerechnet wird nach dem Gewicht der Zutaten (ohne Brühe gewogen). Die AZ hat für zwei unbezwingbar große Suppen knapp 40 Euro bezahlt. In unserem Fall einmal der Klassiker, die Malatang-Brühe und eine süß-säuerliche Sauerkohl-Brühe, jeweils mit verschiedenen Einlagen. Diverse Würzsoßen und Toppings wie Frühlingszwiebeln kann man sich in kleinen Schälchen mit an den Tisch nehmen.

Im Malatang in München besteht für Ungeübte hohe Besudelungs-Gefahr 

Die Reporterin hat ihre Malatang-Brühe in "leicht scharf" bestellt und fand sie schön scharf. Wer empfindlich ist, sollte vielleicht ganz ohne Schärfe bestellen. Die Suppe kommt dampfend heiß in einer Porzellanschüssel auf den Tisch, ist nicht zu salzig und schmeckt würzig, stark nach Szechuan-Pfeffer, Chili und Knoblauch, aber fein und nicht nach künstlichem Geschmacksverstärker. Wer aber den sehr speziellen, auf der Zunge prickelnden Szechuan-Pfeffer-Geschmack nicht liebt, sollte sich eine andere Brühe aussuchen.

Die verschiedenen Brühen sind alle hausgemacht. Hier die würzige Malatang-Brühe mit Garnelen, Mangold, Tofu und vielem mehr.
Die verschiedenen Brühen sind alle hausgemacht. Hier die würzige Malatang-Brühe mit Garnelen, Mangold, Tofu und vielem mehr. © Daniel von Loeper

Zum Beispiel die Sauerkohl-Brühe, die der AZ-Fotograf gewählt hat. Sie schmeckt überhaupt nicht scharf, leicht süßlich, mild und angenehm säuerlich. Wie auch immer das funktioniert: In beiden Suppen hatten alle Einlagen den perfekten Garpunkt. Blumenkohl, Karotten und Lotuswurzel waren weder zu weich noch zu hart, die Garnelen auf den Punkt, ebenso die zarten Fischbällchen. Weder die Reis- noch die Weizennudeln waren matschig.

Im Restaurant ist es warm und gemütlich.
Im Restaurant ist es warm und gemütlich. © Daniel von Loeper

Die AZ war sehr angetan, wenn auch ungeübt im Speisen mit Stäbchen. Erstens war die Reporterin nach einer halben Stunde immer noch nicht am Ende ihrer Malatang angekommen und zweitens war ihr Sweatshirt danach übersäht mit Suppentropfen. Aber das war es definitiv wert!


Poccistraße 2
Mo-Fr: 11.30 bis 15 Uhr und 17.30 bis 22 Uhr, Sa-So: 11 bis 22 Uhr

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