Sonnig, mit Seeblick
Die Unterföhringer wissen, was sie an ihrem Poschinger Weiher haben. Und nicht nur die: Viele Münchner setzen sich den hübschen kleinen See zwischen Isar und Isarkanal als Ausflugsziel einer Radtour. Nicht so bekannt und überlaufen wie viele andere, der Feringasee etwa, im Sommer verwunschen zugewuchert, umsäumt von schönem alten Baumbestand. Sogar ein Biber hat hier seinen Bau errichtet.
„Der See ist sehr sauber“, sagt Hubert Künert, „und ideal für Familien. Da hinten beim Sandstrand geht’s ewig lang flach rein“, sagt er und deutet auf eine Stelle am Weiher. Künert muss es wissen: Seit ’99 betreibt er den Seegarten direkt am Ufer. Ein gelber 70er Jahre-Flachbau mit Wintergarten und großem Biergarten.
Über den Winter hat er geschlossen. Nur bei schönem Wetter lohnt sich das Geschäft am Weiher, dann fahren nicht nur die Medienleute aus der Umgebung für ihr Mittagessen hierher. Dann kommen die Ausflügler, die eine kleine Tour durch den Englischen Garten gemacht haben, und wenn’s richtig heiß ist die Badegäste. Im Lokal liegen Bobbycar und Dreiräder verteilt, ein Wickeltisch gehört für Künert dazu. Familienfreundlichkeit schreibt er groß, nicht erst, seit er selbst vor vier Jahren Papa geworden ist. „Mit der ganzen Familie essen gehen, das kann sich heute kaum einer mehr leisten. Bei uns aber schon, ohne dass es wehtut“, sagt der Seewirt.
Eine Speisekarte hat er nicht. Alle Gerichte schreibt er auf Tafeln, die die Front des Seegartens bedecken. An die 40 Gerichte sind das bei schönem Wetter. Klassiker wie Wiener mit Kartoffelsalat (4,80 Euro), Rindergulasch mit Semmelknödel (7,50), Ochsenbrust mit Meerrettichsauce und Ofenkartoffeln (7,50) Putensalat (6,90) oder Tagliatelle mit Gorgonzolasauce (6,50) oder einfach eine große Breze (2,40) oder ein Stück Kuchen (1,90). Das Bier kommt vom Hofbräuhaus Freising, die Maß kostet 6 Euro, die Halbe 3, das Weißbier 3,30, und einen halben Liter Saftschorle gibt’s für 3 Euro.
Bei Künert geht das aber nicht zu Lasten der Qualität, die ist ihm heilig. Bevor er an den Poschinger Weiher gekommen ist, hat er viele Jahre an einem anderen Gewässer gearbeitet – im Seehaus am Kleinhesseloher See. Viele Gäste, gerade die Arbeiter aus der Umgebung, kommen mittags an Werktagen wegen der guten Küche. „Bei uns ist alles hausgemacht. An einem richtig schönen Badetag produzieren wir schon unsere 150 Kilo Kartoffelsalat“, sagt der Wirt.
Auf den schlichten, etwas in die Jahre gekommenen Bierbankgarnituren finden gut 500 Leute Platz, die einfach ausspannen wollen an diesem schönen Fleck. An heißen Tagen spenden große Schirme Schatten, ab und an werden fertige Bestellungen per Megaphon durchgerufen. So vergeht der Tag am Poschinger Weiher. Wenn denn die Sonne scheint.
Am Poschinger Weiher 50, Unterföhring, geöffnet März bis Oktober täglich von 11 bis 23 Uhr, www.restaurant-seegarten.de, Tel.: 95 00 16 06
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