Sardische Momente

  Einst bekochte der Inhaber des „Casa Sarda“ Heidis Models. Jetzt verköstigt er seine Kunden am Elisabethmarkt.  
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Ciuffetti mit Speck und einer Sauce mit Tomaten und Mozzarella.
Daniel von Loeper Ciuffetti mit Speck und einer Sauce mit Tomaten und Mozzarella.

 

München - Einst bekochte der Inhaber des „Casa Sarda“ Heidis Models. Jetzt verköstigt er seine Kunden am Elisabethmarkt.

Inhaber Mario Tola muss den siebten Sinn besitzen. Wie sonst könnte er wissen, nach was einem gerade der Sinn steht, wenn einen nichts auf der kleinen Tageskarte anlacht? Schnell zaubert er ein frisches Nudelgericht – in diesem Fall gefüllte Cappelletti mit kross gebratenem, salzigem Speck (7,50 Euro). Lecker! „Ich schau die Leute an und weiß, auf was sie Appetit haben. Eigentlich halte ich mich nie an die Tageskarte, auf der etwa eine Suppe und zwei, drei andere Gerichten stehen. Eher verfolgen wir ein kreativ-chaotisches Konzept“, sagt der Sarde schmunzelnd.

Sein Angebot funktioniert wie ein Baukastensystem: In dem kleinen, mediterran dekorierten Laden-Lokal am Elisabethmarkt finden sich verschiedene frische Teigwaren neben sardischen Käse- und Wurstspezialitäten. Die Zutatenwerden zusammen mit Gemüse jeden Tag neu kombiniert. „Ich koche einen Mix aus regionaler und moderner sardischer Küche. Zum Beispiel bieten wir eine eher unkonventionelle, mit Kürbis, Gran Padano und Amaretto gefüllte Pasta an“, sagt er.

Bevor Tola vor einem halben Jahr das „Casa Sarda“ eröffnete, hat er übrigens Heidi Klums Topmodels satt gemacht. Außerdem war er für das Catering von „Deutschland sucht den Superstar“ zuständig. Kein Wunder also, dass er einen Draht zu jungen Leuten hat. Und so kommen auch die Schüler vom benachbarten Gymnasium ins „Casa Sarda“, umbelegte Panini, Piadine und Focaccie (ab 1,50 Euro bis 3 Euro) zu genießen. Vielleicht lockt sie aber auch die günstige Schüler-Pasta (3,50 Euro)? „Die ist genau die gleiche wie die Normale (5,95 bis 8,50 Euro), nur eben günstiger“, sagt Tola. Was ihn besonders freut: „Die jungen Leute bringen später oft ihre Eltern mit.“

Der Hit unter den Großen sei ein Oktopus-Salat mit Stangensellerie, ungefiltertemOlivenöl, Knoblauch und Weinessig. „Ich mache ein Kilo, verkaufe ein Kilo, ich mache zwei, verkaufe zwei, ich mache drei und verkaufe drei.“ Apropos Kilo: Jede Woche gehen im „Casa Sarda“ 50 Kilo sardischer Pecorino über den Ladentisch. „Den Hauptteil meiner Waren importiere ich direkt von sardischen Produzenten und Familienbetrieben.“ Auch Weine wie kräftige Cannonaus oder die eher leichten und jungen Monicas (Flasche ab 8,90 bis 130 Euro) bezieht Tola von der Insel. „Wir dürfen leider nur eine Weinprobe von 0,1 Liter ausgeben, da wir keine Schanklizenz besitzen“, sagt Tola.

Was braucht man noch mehr zum Glück? Vielleicht einen guten Kaffee (Pasticcini, dem Sardischem Gebäck aus der Vitrine). Den Nachtisch genießen wir an einem der kleinen Biertische draußen in der Sonne. Und plötzlich hat der Elisabethmarkt etwas sehr Italienisches.

 

Infos zum Lokal

 Elisabethplatz 1, Mo. bis Fr. 8 bis 20 Uhr, Sa.: 9 bis 20 Uhr, So. und Feiertag geschlossen. Telefon 27 37 15 98

 

 

 

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