Sachertorte zu Boa Vista

In Schwabing hat das Café Bacher jahrelange Tradition. Die wird jetzt fortgeführt – mit den bewährten Kuchen, aber unter neuem Namen
Annette Wild |
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Dass Bacher backen kann, wissen viele Schwabinger schon lang. Den Betrieb führt jetzt ein Kaffeeröster unter dem Namen „Delmocca“.
Sigi Müller Dass Bacher backen kann, wissen viele Schwabinger schon lang. Den Betrieb führt jetzt ein Kaffeeröster unter dem Namen „Delmocca“.

Das Café Bacher in der Clemensstraße galt ja quasi als Institution. 50 Jahre lang verbummelten Schüler der zwei nahen Gymnasien ihre Freistunden hier, Muttis holten sich einen „Coffee to go“ für den Spielplatz an der Ecke, ältere Leute saßen vor ihrem Stück Nachmittagskuchen. Das Bacher war ein Platzhirsch – mit einem ganz eigenen, etwas altmodischem und angestaubten Charme.

Jetzt hat sich das Innere so radikal verändert, dass kaum etwas an die alten Zeiten erinnert. „Delmocca“ heißt das Café, oder besser: die Kaffeerösterei mit Kuchenbar nun. Das Ambiente ist modern, hell, gemütlich. Viel geöltes Eichenholz verläuft in klaren Linien. Eine opulente goldene Tapete mit Kakaobohnen schafft den Kontrast zur schlichten Eleganz der Einrichtung. Die Gäste nehmen zum Beispiel auf Sitzkissen Platz, die aus Kaffeesäcken genäht sind. 50 Kaffeehausgänger passen ins Delmocca, auch an einem großen Gemeinschaftstisch, an dem sie schnell miteinander ins Gespräch kommen.

Das Bacher – nur noch ferne Erinnerung? Nein, denn die Gebäcke in der großen Glasvitrine wie etwa die Prinzregenten- oder Sachertorte (3,40 Euro) stammen nach wie vor von Konditormeister Peter Bacher, dessen Großvater hier bereits das Café Bacher betrieb. Bacher hat den Cafébetrieb einem Kaffeeröster anvertraut, Jens Pilgrim. Bacher aber ist zuständig für die Konditorei und den Party-Service im Hintergrund. So kann man im Delmocca nun zu bewährten Bacher-Backwaren Kaffeespezialitäten genießen.

Im hinteren Teil des Cafés steht schon ein Kaffeeröstautomat bereit, der im neuen Jahr seinen Betrieb aufnimmt. Momentan röstet Pilgrim, der seit 2004 die Firma Delmocca betreibt, noch in Obersendling. „Bisher habe ich die Röstungen fast ausschließlich im Internet oder auf Messen verkauft“, erklärt Pilgrim.

Jetzt hat er endlich einen Kaffee-Showroom, in dem man Delmocca-Kaffee trinken und kaufen kann. Neben Kuchen (ab 2,90 Euro) und Teilchen (ab 1,40) gibt’s mittags Deftiges wie hausgemachte Lasagne (4,90) und Quiches, etwa mit Spinat und Gemüse (2,90). Panini, Toast, Tramezzini, Pasta-Gerichte und Suppen sollen das Angebot bald ergänzen. Hauskaffee-Sorte im Delmocca ist der „Boa Vista“, ein schokoladig-nussiger Espresso aus Brasilien.

Daneben gibt es sechs weitere Espresso- (Espresso 1,80 Euro, Cappuccino 2,60 Euro) sowie neun hochwertige Kaffeesorten. Die Kaffees werden nicht nur einzeln in Tassen, sonder auch in Porzellankannen frisch aufgebrüht. Da lohnt sich sicher die große Portion mit vier Tassen (6,80 Euro). Schließlich lassen sich im Delmocca wunderbar viele Stunden vertändeln – nicht nur als Schüler. 


Clemensstraße 20, Mo. bis Fr. 8 – 18 Uhr, Sa. 8 – 14 Uhr, Telefon ab Ende Dezember. Nummer dann unter delmocca.de

 

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