Restaurant Riva in Schwabing nach Umbau: Pizza aus der Antike

Schwabing - Haben die im Riva etwa Pizza falschgeschrieben? Nein, das stimmt schon so, die Pinsa auf der Karte ist eine Spezialität, die es laut Betreibern in München nur hier gibt.
Aus der Römerzeit soll das Rezept stammen. Am wichtigsten sei die Zubereitung, erklärt Pinsa-Bäcker Raffaele Miglio. Ingesamt 80 Stunden muss der Teig gehen, dann werden die Fladen ohne Belag vorgebacken.
Heraus kommt die luftig-knusprige Antik-Pizza, leicht genug um sie auch mittags zu verspeisen. Dann ist sie auch noch etwas günstiger zu bekommen. 9,50 zahlt man inklusive gemischtem Salat. Abends schlägt die Spezialität schon höher zu Buche – zwischen 10,50 und 16,50 rangieren die Preise. Wer schon bei Pizza knusprigen Teig liebt, für den lohnt es sich allerdings – die Pinsa ist in der Tat ein herrliches Backwerk.
"Näher an den Gästen dran"
Betriebsleiter Dorde Radovanovic setzt statt auf niedrige Preise lieber auf auf aus Neapel importierte Zutaten und erlesene Weine. Mit etwa 160 Quadratmetern hat sich das Riva mit der rasanten Renovierung auch deutlich verkleinert. "Wir sind mit dem alten Raum nicht so gut zurechgekommen", berichtet Radovanovic, "wir wollen lieber wieder näher an den Gästen dran sein". Zu denen gehören auch viele Stammgäste. Elf Jahre hatte das Riva an der Feilitzschstraße schon hinter sich, als die Betreiber beschlossen, dass es an der Zeit sei für eine Frischekur.
Das Lokal gehört dem Duo aus Gastronom Rudi Kull und Architekt Albert Weinzierl. Die betreiben in München mehrere Restaurants und Hotels in der Altstadt. Und Schwabing ist da ein anderes Pflaster, die eingesessenen "echten" Schwabinger, sehen ihrem bunten Viertel nicht gern beim Nobelwerden zu. "Wir wollen Gutes bewahren und neues hinzuzufügen. Dem Wandel in Schwabing muss man weltoffen begegnen", sagt Radovanovic dazu.
Herr der Pinsa: Raffaele Miglio bäckt die Spezialität. Foto: Linda Jessen
"Mehr Abwechslung auf der Karte"
Während sich im hinteren Bereich die Restauranttische befinden, ist der vordere etwas schnelllebiger. Auf den von Weinzierl designten Barhockern können die Gäste sich durch die Weinkarte probieren. Von den je zehn Rot- und Weißweinen bestellt Radovanovic nur je 30 Flaschen. Wenn die aufgebraucht sind, ist Schluss und es kommt ein neuer Wein auf die Karte.
"So können wir auch von kleineren Winzern beziehen und haben mehr Abwechslung auf der Karte", erklärt Marketing-Chefin Alexandra Reinhart die Idee. Das neue riva ist schlichter und eleganter als der Vorgänger, ganz abgeschlossen ist die Einrichtung aber noch nicht. Das kommt mit der Zeit, wenn sich das Gefühl für das Lokal einstellt.
Bei aller Design-Expertise zählt am Ende eh, ob’s den Schwabingern schmeckt. Kulinarisch und nachbarschaftlich.