Restaurant Kinchia im Münchner Schlachthofviertel: Der japanische Kick an der Isar
München - "Wir servieren internationale Küche mit japanischem Kick", sagt Duc Tai Nguyen. Zusammen mit seiner Schwester Huong Tra hat er vor knapp zwei Jahren das Kinchia im Dreimühlenviertel eröffnet. Mit japanischer Küche kennt er sich aus. Zuletzt war der 30-Jährige fünf Jahre lang Souschef im Restaurant Koi am Wittelsbacherplatz.
In seinem eigenen Restaurant setzt er nun seine ganz individuellen Vorstellungen von moderner Küche um. Da wird zum Beispiel das Rindertatar mit japanischem Yuzu und indischem Naanbrot kombiniert (13,90 Euro) oder der Pulpo mit Ponzucreme kommt auf vier knusprigen flachen Tacos mit Tomaten-Avocado-Salsa (14,90 Euro) auf den Teller. Gerichte mit Spargel, Spitzkohl oder Auberginen werden auf ebenso kreative Art und Weise in Szene gesetzt. Es wird also durchaus auch an die vegetarischen Gäste gedacht.
Japanisches Restaurant Kinchia: Junges Team unter geschwisterlicher Leitung
"Meine Schwester und ich ergänzen uns gut, jeder hat seinen eigenen Bereich", erzählt Duc Tai Nguyen. Insgesamt ist das Team sehr jung. "Wir sind kreativ und wollen etwas entwickeln", so Nguyen weiter. Das sieht man schon der Einrichtung an. Das Lokal ist nicht überladen, aber zu schauen gibt es doch in jeder Ecke was.
Viele, zum Teil exotische Blumen und Gräser, rote Figuren und auch der leuchtende Kinchia-Schriftzug an der Wand wirken jung und dynamisch. Aus den Lautsprechern kommt Funk-Musik. Auch der Schanigarten mit seinen roten und weißen Lampions ist einladend.

Die Speisekarte ist bunt gemischt, auch mit italienischen, spanischen und peruanischen Einflüssen, aber nicht überladen. Wer sich nicht entscheiden kann, bestellt einfach ein oder zwei Gerichte und macht dann je nach Lust und Hunger weiter.
Denn wie in vielen angesagten Lokalen wird auch hier das Sharing-Konzept verfolgt: Man bestellt sich ein paar Gerichte und stellt sie in die Tischmitte zum Teilen. Aber wer das nicht möchte, bekommt auch Hauptgerichte.
Japanisches Restaurant in München: Stammgäste freuen sich über neue Kreationen
Neben der festen Speisekarte gibt es eine wechselnde Tageskarte mit speziellen Gerichten und auch Weinen. Viele Gäste kommen inzwischen schon regelmäßig zu den Nguyen-Geschwistern.
"Die kommen rein, fragen uns, was es Neues gibt und sagen: macht einfach!", erzählt Duc Tai Nguyen und freut sich sehr über diese Bestätigung und auch das Vertrauen in seine Kochkünste.

Auch die AZ hat Nguyen einfach mal machen lassen und kann bestätigen: Der Mann versteht das Koch-Handwerk. Nguyen kredenzte uns ein Carpaccio vom Loup de Mer mit Trüffel-Ponzu und Forellen-Kaviar (13 Euro), das frisch ausbalanciert war mit seiner nicht zu kräftigen Trüffel-Note.
Geradezu perfekt passte der kräftige Geschmack der medium gebratenen Barbarie-Ente mit Honig-Soja-Soße (mit Reis 25 Euro) dazu.
Ausbalanciertes Menü im Kinchia: durchweg fein
Garnelen-Fans machen mit den Angel Hair Shrimps (12 Euro) nichts falsch. Sie sind kräftig knusprig und die dazu gereichte Creme mit zitroniger Yuzu und Wasabi könnte man direkt pur ausschlecken.
Natürlich wollten wir auch das Sushi kosten, denn Namen wie Surf-and-Turf-Roll und Trüffel-Dragon-Roll machen neugierig. Klassisches Sushi und vegetarisches Sushi gibt's auf Anfrage.
Wir haben die Aburi Lachs-Rolle probiert, eine Kombination aus flambiertem Lachs, Lachstatar und japanisch eingelegtem Gemüse mit ein paar würzigen Teriyaki-Klecksen (17 Euro). Das könnte durchaus auch Sushi-Skeptikern gefallen.
Um den Wein und die Drinks kümmert sich Huong Tra Nguyen. Auch die Cocktails haben ihren ganz eigenen japanisch-internationalen Touch. Einen Plum Fizz mit japanischem Pflaumenlikör, Melone und Passionsfrucht (11,50 Euro) könnte man sich auch statt eines Desserts bestellen.

Im Restaurant Kinchia gibt es sogar das beliebte Tiger-Bier
Die Getränkekarte hält viele offene Weine bereit, Augustiner- und Tiger-Bier (aus Singapur) sowie alkoholfreie Limos.
Der ein oder andere Isarspaziergänger hat das Kinchia schon für sich entdeckt. Im Moment ist nur abends geöffnet, das könnte sich aber demnächst ändern. Im Moment empfehlen wir, erst Spazierengehen und dann einkehren. Und wer sich auf der Karte nicht entscheiden kann, der lässt sich von Duc Tai Nguyen überraschen.

Auenstraße 124, Mo-Do: 17.30 bis 23 Uhr, Fr-Sa: 17.30 bis 0 Uhr.