Profis im Wirtshaus: Max-Emanuel-Brauer wieder geöffnet

München - Still und heimlich? Ja, das könne man so sagen, erzählt Konstantin Schottenhamel am Montagabend, als die AZ ihn fragt, ob er und seine beiden Kollegen keinen richtigen Eröffnungstermin hatten für das neue Wirtshaus mit dem traditionsreichen Namen. Das habe man bewusst so gemacht, sagt der Gastro-Profi.
Denn: "Wir wollten langsam hochfahren, es ist ein neuer Betrieb. Nicht von null auf Volllast. So haben wir die Ruhe, alle Abläufe Schritt für Schritt zu verbessern", sagt Schottenhamel. Seit 26. August hat das Wirtshaus wieder offen - während der dazugehörige, beliebte Biergarten schon länger wieder in Betrieb war.

Zeitlose, moderne Interpretation von Tradition
2020 hatten sich die drei Wirte-Freunde Daniel Pietsch, Oscar Schlehaider und Konstantin Schottenhamel fürs Max Emanuel beworben. Und als sie den Zuschlag bekamen, hatten sie diese Idee: "Eine zeitlose, moderne Interpretation von Tradition", so Schottenhamel. Beauftragt wurde eine Design-Spezialistin für Innenräume: Caroline Rauh.
Das Ergebnis wirkt geschmackvoll. Nicht nur der Stammtisch an der Bierschwemme - Schottenhamels Lieblingsplatz (Hauptfoto) - wirkt gemütlich bayrisch, aber nicht dunkel-bedrückend, eher luftig und hell, zwischen rustikalem Holz-Ambiente. Auf der ehemaligen Bühne ist das noch deutlicher zu fühlen: modernes LED-Licht und ein Wechselspiel aus dunklem und hellem Holzmobiliar.

Eine wichtige Frage muss nun aber geklärt werden: Wie schmeckt es hier jetzt? Die Antwort: ziemlich gut. AZ-Fotograf Sigi Müller - großer Schweinsbraten-Fan - schwärmt. Dunkelbiersauce, zweierlei Knödel. "Tolle Kruste, Fleisch vom Nacken und dazu Wammerl. Nicht zu fett, nicht zu mager." Kostet: 17,90 Euro. Schottenhamel wirkt nicht überrascht: "Wir servieren Bio-Schwein von der Tiroler Metzgerei Juffinger." Auch vegane Rahmpfifferlinge (19,90 Euro), Kaiserschmarrn (13,90 Euro) sowie Tatar sind bestens abgeschmeckt. Dazu eine üppige Bier- und Weinauswahl. Was auf der Karte auffällt: Das Wiener Schnitzel schlägt preislich etwas aus (29 Euro). Fazit: immer einen Besuch wert.